Der Kunstverein stellt “The Bronze House“ vor

Seit Juni steht in der HafenCity ein "Haus" aus Bronze. Ein vier Meter hoher begehbarer Kubus, dessen filigrane, durchlässige Struktur kaum Schutz vor Wind und Regen bietet. Die Skulptur "The Bronze House" ist das Werk des bulgarischen Künstlers Plamen Dejanoff, der damit für sein großes Projekt, eine Künstlerkolonie in der Weltkulturerbestadt Veliko Tarnovo, wirbt.

Viel hat der in Wien lebende 41-jährige Künstler vor. Insgesamt fünf solcher Skulpturen sollen bereits erworbene Häuser in Tarnovo ergänzen und - entsprechend wetterfest gemacht - als Ausstellungsräume ebenso dienen wie als Ateliers, Bibliotheken oder Kinos.

Ab Oktober beleuchtet die parallel stattfindende Ausstellung im Kunstverein Hamburg die Hintergründe des Projekts. Zu sehen sind Objekte, Zeichnungen, Entwürfe und Modelle des Künstlers, ergänzt um Arbeiten von Donald Judd, Gordon Matta-Clark oder Le Corbusier. Im Zentrum steht eine Treppe aus Bronze, deren tonnenschweres Gewicht den Einbau zusätzlicher Stützpfeiler im Kunstverein erfordert.

Bronze als Baumaterial, ein Haus als Kunstwerk. In kleinerem Maßstab hat Dejanoff schon häufig die Veredelung des Banalen unternommen. So vergoldete er Staubsauger oder hievte einen Porsche ins Museum. Die Künstlerkolonie, deren Vorbild Donald Judds Chinati Foundation in der texanischen Provinz ist, soll ein wenig Glanz in das kleine, am Fels gebaute Veliko Tarnovo bringen.

Plamen Dejanoff 1.10. bis 30.12., Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, Di-So 12.00-18.00