Der Duden von 1996 kennt zwar das Wort "Nachhaltigkeit", definiert es aber nicht weiter. Zehn Jahre später sieht das schon ganz anders aus. Da wird die Erklärung zu "nachhaltig" gleich in drei Aspekte gegliedert: allgemein (sich für länger stark auswirkend), Ökologie (nur in dem Maße, wie die Natur es verträgt) und Jargon (nur so groß, viel, dass zukünftige Entwicklungen nicht gefährdet sind). Hat Nachhaltigkeit es damit in unser aller Denken und Handeln geschafft?

Nein, sagt Jakob von Uexküll in dem großen Interview dieser Ausgabe des Abendblatt-Extras zur Umwelthauptstadt 2011 mit dem Schwerpunktthema "Nachhaltiges Wirtschaften" - auch wenn Hamburg so viele Institute und Labors wie keine andere Stadt habe, die sich mit nachhaltigen Lösungen beschäftigt.

Ansätze dafür gibt es viele: die verstärkte Nutzung von Wertstoffen etwa, die heute noch achtlos im Müll landen. Die Produktion von Schmuck und Kleidung aus ökologisch und sozialverträglich erwirtschafteten Materialien. Oder das Recycling von Bodenflächen, wie es in großem Stil in der HafenCity geschehen ist.

Aber reicht das? Wie weit ist die Stadt Hamburg, wie weit sind wir Bürger, wenn es um Nachhaltigkeit geht? Die gesamte Wirtschaft müsse von der Forstwirtschaft lernen, was Nachhaltigkeit bedeute - der Holzweg sei ein guter Weg, sagte der Autor Franz Alt vor einigen Jahren. Um nicht auf den sprichwörtlichen Holzweg in Sachen Nachhaltigkeit zu geraten, müssen sich alle engagieren. Für einen ordentlichen Nachhall.

Die nächste Ausgabe des Abendblatt-Extras "Umwelthauptstadt 2011" erscheint am 25. Oktober 2011 mit dem Schwerpunktthema "Mobilität"