“Hamburg braucht eine expansive, aber nachhaltige Hafenwirtschaft.“

Eine herausragende Rolle der Umwelthauptstadt Europas spielt ein erfolgreicher Klimaschutz, um die hochgesteckten CO2-Reduktionsziele von 40 Prozent bis 2020 und 80 Prozent bis 2050 tatsächlich zu realisieren. Potenziale hierfür gibt es in Hülle und Fülle. Die Voraussetzung dafür: Alle Akteure wie die öffentliche Hand, Unternehmen, Bürger, NGOs sowie Vereine und Verbände werden mit einbezogen und so zum Mitmachen motiviert.

Fundierte Informationen, breite Kommunikation und konkrete Unterstützung bei der Umsetzung sind die Voraussetzungen. Dabei sollte die Stadt Vorbildfunktion übernehmen und sehr schnell die öffentlichen Gebäude energetisch sanieren wie bei den Vorbildprojekten für die IBA 2013 oder CO2-neutralen Wohnquartieren. Enorme Energiesparpotenziale und CO2-Minderungen durch eine effiziente Heizung mit erneuerbaren Energien, Wärmeschutzverglasung, Dämmung, kontrollierte Lüftung und Beleuchtung können so realisiert werden.

Parallel muss der Hamburger Altbaubestand umfassend energetisch saniert werden. Und warum nicht die Dachflächen von Gebäuden, Lagerhallen und Ähnlichem für die Nutzung von Sonnenenergie nutzen? Das schafft Arbeitsplätze und reduziert CO2. Die zunehmenden Verkehrsprobleme können mit Lenkungssystemen, Zuflussregelung, Ampelkoordination oder auch Ereignismanagement sowie mehr Fahrradwegen oder Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs gelöst werden.

Und Ökostrom: Der Anteil von heute sechs Prozent kann massiv gesteigert werden, der Umstieg geht schnell und reibungslos - und bringt Klimaschutz! Steigen 350 000 Haushalte auf Ökostrom um, erreichen sie allein hier eine CO2-Reduktion von 500 000 Tonnen! Durch innovative Klimawettbewerbe könnten die Unternehmen und privaten Haushalte motiviert werden, erfolgreiche Klimaschutzmaßnahmen einzuführen. Energie- und Ressourceneffizienz in allen Bereichen, LED-Beleuchtung, energieeffiziente Haushaltsgeräte und Informationstechnologie, Abwärmenutzung, intelligente Stromzähler mit Energie- und CO2-Einsparpotenzialen von 30 bis 60 Prozent - das sind schnell wirksame Klimaschutzbeiträge.

Hamburg braucht auch eine expansive, aber nachhaltige Hafenwirtschaft. Hier sollte die Landverstromung für Schiffe, wie zum Beispiel in Rotterdam vorbildlich realisiert, neben intelligenten Verkehrslenksystemen baldigst umgesetzt werden.

Die Hansestadt hat schon viel geschafft. Aber der Anspruch ist enorm, und so müssen auch die Schwächen wie beispielsweise in der Abfallentsorgung, im Flächenverbrauch, im zunehmenden Verkehr, im Bau von klimaschonendem Wohnraum sowie in der energetischen Sanierung zahlreicher öffentlicher aber auch privater Gebäude zu Stärken entwickelt werden.

Der aktuelle European Green City Index (Studie über die Umweltfreundlichkeit europäischer Metropolen) nennt vorbildliche Städte in den Bereichen CO2, Gebäude und Verkehr.

Nutzen wir doch in Hamburg diese Best-Practice-Beispiele und verbessern noch vorhandene Schwachstellen. Und nutzen wir noch mehr die Stärken wie die Begeisterungsfähigkeit der Hamburger Bürger und Unternehmen, die sie schon bei der Olympia-Bewerbung "Feuer und Flamme" für Hamburg so großartig bewiesen haben.