Ob Küchenabfälle, Laub oder Gartenreste - all das, was die Hamburger in die grüne Tonne werfen, wird künftig zu Energie. Die Hamburger Stadtreinigung baut ihr Kompostwerk Bützberg um und gewinnt aus Biomüll Methan, Hauptbestandteil des Erdgases. 10 120 Haushalte sollen mit dem umweltfreundlichen Biogas versorgt werden.

Schon bisher werden im Kompostwerk Bützberg rund 30 000 Tonnen Bioabfälle pro Jahr zu hochwertigem Kompost verarbeitet. Durch die flächendeckende Einführung der Biotonne als Regeltonne und die Recycling-Offensive der Stadtreinigung und der Umweltbehörde wird sich diese Menge künftig deutlich erhöhen. Hinzu kommt die neue Biogasgewinnung.

Damit soll zum einen der Energiegehalt der Bioabfälle gezielt genutzt und so der Einsatz fossiler Energieträger reduziert werden. 1000 Kilogramm Bioabfall liefern rund 450 Kilowattstunden Energie. Zum anderen werden mit der Kompostierung natürliche Ressourcen geschont und die Umwelt entlastet.

Anders als die Biogasanlage in Hamburg-Bahrenfeld, die bereits seit Jahren aus Speiseresten mit hohem Wasseranteil Biogas erzeugt, kann die neue Anlage neben Küchenabfällen auch Laub, Strauchschnitt und andere Gartenabfälle verarbeiten. Ein verändertes Verfahren, die sogenannte Trockenfermentation, macht dies möglich. Dabei wird das Gärgut weder verflüssigt noch durchmischt. Das Material wird in den Trockenfermentern nur befeuchtet und unter Sauerstoffabschluss gehalten. Nach drei Wochen ist die Gärung abgeschlossen und das Material wird kompostiert. Dann wird das Biogas zu Erdgasqualität aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist.