Als wir die Planungen für dieses dritte Extrajournal des Hamburger Abendblatts zur Europäischen Umwelthauptstadt 2011 aufnahmen, konnte noch niemand ahnen, wie aktuell unser gewähltes Schwerpunktthema "Energie und Klimaschutz" werden würde. Aktueller denn je durch das verheerende Erdbeben in Japan am 11. März. Es brachte nicht nur unendliches Leid über das Land selbst, sondern hält seitdem, über die dadurch ausgelöste Atomreaktorenkatastrophe von Fukushima, auch den Rest der Welt in Atem.

Und auch wenn Deutschland keine direkten Auswirkungen der ausgetretenen und noch immer austretenden Strahlung zu fürchten hat, so strahlt das Thema Atomkraft doch auch bei uns bis in das Kanzleramt. Und hat dort, wenn auch vielleicht nicht zu einem wirklichen Umdenken, dann aber immerhin zu einem ersten Handeln in Sachen AKW-Laufzeiten geführt.

Wo steht Hamburg - ohne Meiler innerhalb der Landesgrenzen, aber mit dem umstrittenen Kohlekraftwerk Moorburg im Bau - in Sachen Energie und Klimaschutz? Was lassen sich zum Beispiel Hamburger Unternehmen den Klimaschutz heute schon kosten? Die Forschung an den Hamburger Hochschulen läuft zu diesem Themenkomplex schon lange auf Hochtouren, wie wir an ausgewählten Beispielen zeigen. Und während Greenpeace-Geschäftsführerin Brigitte Behrens erläutert, warum die Hansestadt den Titel Umwelthauptstadt in ihren Augen nicht verdient hat, gibt die neue Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt, Jutta Blankau, erste Einblicke in ihren Aufgabenbereich, dessen Themenfelder sie auch an die Schaffung neuer Arbeitsplätze knüpft.

Bleibt zu hoffen, dass das Thema Umwelthauptstadt eine ähnliche, nachhaltige Wirkung in der Gesellschaft entfacht, wie es sich in der Atomkraftdebatte gerade abzeichnet. Wobei die Weiterentwicklung noch abzuwarten bleibt - ein deutliches Signal ist in beiden Fällen gesetzt.

Die nächste Ausgabe des Abendblatt-Extras "Umwelthauptstadt 2011" erscheint am 21. Juni 2011 mit dem Schwerpunktthema"Nachhaltiges Wirtschaften"