Hinter den Kulissen: Die Pförtner arbeiten in zwei Schichten und sorgen für reibungslose Abläufe

Im Hörsaal C des Hauptgebäudes der Universität Hamburg gibt Mathias Knegendorf einem älteren Dozenten eine Einweisung in die Bedienung des Funkmikrofons. "Da gibt es eine Stummschalttaste", sagt Knegendorf, Mitarbeiter des Serviceteams, "Falls Sie den Saal verlassen wollen, empfehle ich Ihnen, diese zu drücken. Da gab es schon lustige Situationen ..."

Der Mann nimmt sichtlich dankbar Knegendorfs Hilfestellung an. Unfreiwillig komische Einsätze des Mikrofons und zerstreute Dozenten kennt Knegendorf zur Genüge. Im Hörsaal breche dann tosendes Gelächter aus. Die Vortragenden vor diesen Situationen zu bewahren, ist eine von vielen Aufgaben, die Mathias Knegendorf und seine Kollegen täglich erfüllen.

Das Serviceteam sorgt hinter den Kulissen in zwei Arbeitsschichten für einen reibungslosen Tagesablauf an der Universität. Die Mitarbeiter schließen die Räume auf, gewährleisten eine funktionierende Technik, erteilen Auskünfte in der Pförtnerloge, erledigen kleine Reparaturen und versuchen vor allem, den Anliegen der Studierenden, Mitarbeiter und Besucher nachzukommen. Dazu gehört auch der ein oder andere Tipp bei der Wohnungssuche. "Man versucht, die Leute zufriedenzustellen - wir heißen ja Serviceteam", sagt Mathias Knegendorf.

Er ist seit zweieinhalb Jahren hier tätig. In der Pförtnerloge ist Knegendorf nicht nur der erste Anlaufpunkt für die Besucher, sondern ebenso für Mitarbeiter. Sein Job bedeutet für ihn auch, zuzuhören, wenn die Menschen ihm ihr Herz ausschütten. "Manchmal geht es hier zu wie im Frisiersalon."

Ein junger Mann reicht Knegendorf wortlos einen Zettel durch das kleine Fenster in der Loge. "Ja soll ich das jetzt erst durchlesen?", fragt Knegendorf und wirft einen Blick auf den Zettel, "das ist Frau Peters, einmal die Treppe hinauf und links." Er bleibt geduldig und stets freundlich, eine Eigenschaft, die er sich auch von seinen Mitmenschen wünscht.

Von Knegendorf können die Studierenden etwas lernen, was in keinem Buch steht: Menschenkenntnis und Kommunikationsstärke. "Wenn ich die Menschen durch die Tür kommen sehe, weiß ich schon, wie ich mit ihnen reden muss - wer menschenscheu ist, kann diesen Job nicht machen."