14 regionale Gartenbaubetriebe gestalten Themengärten nach Filmklassikern. Garten-Lunge aus Hasloh zeigt den “Garten mit den zwei Gesichtern“

Hasloh/Norderstedt. Großes Kino verspricht die die Landesgartenschau zu werden, die am 21. April in Norderstedt eröffnet wird. Nicht nur wegen der 250 000 Blumen, Stauden, Sträucher und Bäume, die auf dem 72 Hektar großen Stadtpark-Gelände gepflanzt wurden. Auch nicht wegen der 600 000 Besucher, die an den 172 Ausstellungstagen bis zum 9. Oktober erwartet werden.

Vielmehr sind es die 14 Gartenbaubetriebe aus Elmshorn, Ellerhoop, Uetersen, Appen, Hasloh, Itzehoe, Norderstedt und Hamburg, die dort Themengärten nach Filmklassikern gestalten.

Da wird Hitchcocks "Fenster zum Hof", Tolkiens "Herr der Ringe", Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" und "Reise zum Mittelpunkt der Erde", Umberto Ecos "Der Name der Rose" und DreamWorks "Ab durch die Hecke" vor Publikum aufgeführt. Die Gartenfachbetriebe haben sich von diesen Kinofilmen bei ihrer Arbeit inspirieren lassen und schöpfen Gartenimpressionen der ganz besonderen Art aus dem Norderstedter Boden, freut sich Gartenschau-sprecherin Mirjam Brungs. Motto des Projekts: Film ab!

Handlung, Atmosphäre und Schauplatz der berühmten Filmklassiker werden in den individuell und fantasievoll gestalteten Gärten aufgegriffen und umgesetzt. Strukturen und Räume sind auf diesem 5500 Quadratmeter großen Gelände mit Pflanzen und Materialien praktisch neu erschaffen worden.

Gartenarchitekt und Baumschuler Rüdiger Lunge aus Hasloh hat mit 200 Quadratmetern den größten Themenpark inszeniert. "Es ist der Garten mit den zwei Gesichtern", erklärt er. Wie beim "Phantom der Oper", wo die maskierte Hauptfigur eine Art Doppelleben führt, hat Lunge mit seinem Team praktisch zwei Gärten kreiert: einen romantischen, verwachsenen Kräutergarten und einen klar strukturierten Rosengarten.

Von einem Pavillon aus gelangt der Besucher in die beiden Gärten. Der eine ist mit einer Pagode überspannt und mit Hortensien, Kletterrosen und Buchsbäumen bepflanzt. Ein Spalier aus Obstbäumen lädt zum Verweilen auf runden Sitzbänken ein, die um vier kleine Kräuterinseln, Quarzite und Sandsteine gruppiert sind.

Auf der anderen Seite, von einem Sichtschutz und dem Pavillon getrennt, dominieren quadratische und rechteckige Formen. Alles ist in Bordeauxrot gehalten. Buchsbäume, Eiben und eine strenge Hecke zieren diesen Garten.

"Das ist für uns eine spannende Sache", sagt Lunge. Er war sofort Feuer und Flamme, als er von diesem ungewöhnlichen Gartenbauprojekt in der Nachbarschaft hörte. "Wir wollen den Besuchern zeigen, was heute alles möglich ist bei der Gartengestaltung." Auch auf relativ kleinen Flächen könnte der Gartenfreund eine Idylle ganz nach seinen Wünschen, Vorlieben und Möglichkeiten formen und gestalten. "Wir wollen Inspiration und Hilfestellung geben", sagt Lunge. Seine Mitarbeiter würden vor Ort sein, um die Besucher zu beraten. Noch wird überall fleißig gearbeitet und gewerkelt.

Wenn alles kurz vor Eröffnung der Schau fertig ist, werden Sichtschutzwände zwischen die Themengärten gespannt, die mit Filmmotiven gestaltet sind, kündigt Gartenschausprecherin Julia Mischke an. "Sie werden jeden Garten in einen eigenen Raum verwandeln und dem Besucher den Eindruck vermitteln, entlang einer überdimensionalen Filmrolle durch die Themengärten zu spazieren."

Der Besucher soll sich wie im 3-D-Kino fühlen, in dem von Garten zu Garten lediglich die Filmkulisse wechselt und eine neue Filmrolle eingelegt wird, beschreibt sie die Idee, die dahinter steckt. Sogar ein Kinosaal wird mit Pflanzen, Formen und Farben nachgestellt.

Für den Besucher der Landesgartenschau wird es gleich am Eingang zur Landesgartenschau einen Pavillon geben, das "Haus der Gärtner", in dem die Grüne Branche über ihre Arbeit informiert und Fachvorträge zu vielfältigsten Gartenfragen hält. Dort ist auch der Weg zu den Themengärten beschrieben.