Fraktionen im Kreistag durchweg zufrieden mit dem Landrat, der ein Jahr im Amt ist

Kreis Pinneberg. Genau vor einem Jahr ist Landrat Oliver Stolz in sein neues Büro im Pinneberger Kreishaus gezogen. Die Vorsitzenden der sechs Fraktionen im Pinneberger Kreistag sind durchweg mit seiner Amtsführung im ersten Jahr zufrieden, wie sie im Gespräch mit der Pinneberger Zeitung sagen. Vor allem seine offene Informationspolitik wird hochgelobt.

Heike Beukelmann (CDU): "Die Zusammenarbeit mit Oliver Stolz gestaltet sich sehr gut. Er informiert uns frühzeitig und umfassend. Jede Woche schickt er eine Rundmail an alle Fraktionen und berichtet über neueste Entwicklungen in der Kreisverwaltung oder aus dem Landkreistag. Das ist unglaublich gut. Der Informationsfluss ist sehr gut geworden. Es herrscht eine Offenheit und Klarheit vor. Wir sind zwar nicht immer einer Meinung. Aber der Meinungsaustausch ist immer fruchtbar und gut. Es gibt keine Animositäten."

Hannes Birke (SPD): " Oliver Stolz ist ein erfahrener Verwaltungsbeamter, der nach meiner Einschätzung seine Verwaltung fachkundig und mit ruhiger Hand führt. Sein Selbstverständnis zur ehrenamtlichen Selbstverwaltung ist bestimmt von Fairness, offenem Umgang und regelmäßiger Information. Das unterscheidet ihn wohltuend von seinem Vorgänger."

Thomas Giese (Grüne): "Wir fühlen uns von ihm gut informiert. Das war vorher nicht der Fall. Oliver Stolz hat viele Baustellen übernommen, die nun nach und nach geschlossen werden. Das hat er bislang gut gemacht. Das hat aber auch dazu geführt, dass die Zukunftsfähigkeit noch nicht klar zu erkennen ist, wohin der Kreis Pinneberg gehen soll. Diese Vision fehlt noch. Wir werden ihn dabei unterstützen, den Haushalt zu konsolidieren. Vereine und Verbände müssen aber mit Augenmaß weiter gefördert werden."

Klaus G. Bremer (FDP): "Wir haben ihn ja nicht gewählt, weil wir einen eigenen Kandidaten hatten. Oliver Stolz ist außerordentlich bemüht und stark auf Harmonie bedacht. Das wird von denen, die mit dem Vorgänger nicht zurecht kamen, besonders positiv gesehen. Stolz muss aber manche Dinge mehr zur Chefsache erklären. Bei der Kreisberufsschule kann es nicht sein, dass wir die Betroffenen so lange hängen lassen. Und wenn es eine Delegation ins Ministerium nach Kiel gibt, muss sie der Landrat anführen und nicht ein Mitarbeiter. Ich erwarte auch, dass der Landrat mehr Druck macht, die Jahresabschlüsse so schnell wie möglich fertig zu stellen.

Klaus-Dieter Brügmann (Die Linke): "Im Vergleich zu Wolfgang Grimme bemüht sich Oliver Stolz um Transparenz. Das ist positiv. Es gibt aber auch Dinge, die man hinterfragen kann. Dazu gehört sein Pochen auf Einhaltung bestimmter gesetzlicher Vorgaben bei den Schwarzbauten im Esinger Moor. Das lässt nämlich außer Acht, dass er einen Ermessensspielraum hat. Das halte ich für kritikwürdig."

Burghard Schalhorn (KWGP): Im Großen und Ganzen haben wir nichts an Landrat Oliver Stolz auszusetzen. Er hat es schwer gehabt als Bürgermeister von der Gemeinde Rellingen, wo die Sonne hoch scheint, in den Kreis Pinneberg zu kommen, wo es eher traurig aussieht. Das sind zwei Welten. Da hat er sich gut eingebracht und bislang nichts zuschulden kommen lassen.