So schön und so aufregend ist die Geburt einer Schwester

Wie jeden Morgen stand ich um 6.30 Uhr auf. Doch an diesem Morgen fühlte ich mich komisch. Ich machte mich für die Schule fertig und versuchte, das komische Gefühl zu verdrängen. In der Küche begegnete ich meiner Mutter. Sie sah anders aus, irgendwie krank, aber das kam bestimmt davon, dass sie hochschwanger war. Ich wusste, sie fühlte sich nicht gut und ich habe ihr vorgeschlagen, zum Krankenhaus zu fahren. Doch sie meinte, es sei nicht nötig. Ich machte mich auf den Weg zur Schule mit einem schlechten Gewissen. Im Unterricht waren meine Gedanken nur bei meiner Mutter. In der letzten Stunde vibrierte mein Handy. Ich ging auf die Toilette und meine Tante sagte: "Herzlichen Glückwunsch, deine Schwester ist auf der Welt."

In dem Moment war ich einfach überglücklich. Meine Tante holte mich von der Schule ab und wir fuhren dann ins Krankenhaus. Auf dem Weg erzählte sie, dass es eine Frühgeburt gewesen sei. Ich verstand nicht ganz und versuchte, den Kloß im Hals loszuwerden. Sie erzählte weiter, dass die Sanitäter zu spät gekommen seien und daher die Nachbarin meiner Mutter bei der Geburt half.

Es ging ganz schnell. Als die Sanitäter ankamen, mussten sie nur noch die Nabelschnur durchschneiden. Ich war erleichtert, aber gleichzeitig schockiert. Ich wollte einfach nur noch zu meiner Mutter und sie ganz fest umarmen. Als wir ankamen, kam es mir irgendwie komisch vor, sie so zu sehen. Ich schaute mich um, aber ich sah meine Schwester nicht. Meine Mutter sagte, dass sie unten im anderen Zimmer sei. Nach einer halben Stunde durfte ich zu ihr. Ich nahm sie sofort auf den Arm.

Ihre wunderschönen Augen, ihr kleiner Mund und ihre süßen kleinen Ohren - sie war einfach das Beste, was mir je passieren konnte. Ich habe jetzt eine kleine Schwester, für die ich mein ganzes Leben da sein werde, für meine kleine Schwester Sila.