Er ist ein Shootingstar unter den jungen Pianisten, und das, obwohl er sorgfältig vor den Strapazen einer allzu frühen Virtuosenkarriere abgeschirmt wird: der Amerikaner Kit Armstrong, gerade mal 19 Jahre alt. Armstrongs Mutter zog mit ihm von Kalifornien nach London. Dort nahm der Doyen des Klaviers, Alfred Brendel, sich den Knaben zum Schützling, obwohl er sonst nach eigenem Bekunden mit dem Unterrichten nicht viel am Hut hat. Als er ihn dann auch noch öffentlich als "die ungewöhnlichste Begabung, der ich je begegnet bin", bezeichnete, gab es kein Halten mehr. Seither stehen die Veranstalter Schlange bei Armstrong. Und manche haben Glück.

Im FreiRaum ist Armstrong am 22. Mai mit einem Solorecital vom Feinsten zu erleben: Da gruppiert Armstrong um Fantasien und Fugen seines Säulenheiligen Johann Sebastian Bach ein Programm mit Werken von Franz Liszt, Arnold Schönberg und Franz Schubert und schreitet mal eben drei Jahrhunderte Musikgeschichte ab.

Phänomenal begabt ist Kit Armstrong nicht nur als Pianist: Nebenher hat er Mathematik studiert, er faltet die raffiniertesten Origamigebilde - und vor allem komponiert er. Klar, dass er auch mit Selbstverfasstem schon so manchen Preis abgeräumt hat. Seine Werke tragen so erhebende Bezeichnungen wie "Message in a Cabbage". Wer weiß, vielleicht schmuggelt er ja eines als Zugabe ins Programm.

Kit Armstrong 22. Mai, 11.00, FreiRaum