Die echte, die wirkliche Hochzeit, das ist für Hannah, 26, und Jan Lewin, 27, die kirchliche Trauung. Erst dann fühlt es sich richtig an, meinen beide. "Die Ehe ist das höchste Gut, dass man schützen und bewahren soll, und wenn man das vor Gott einander verspricht, dann gibt das der ganzen Sache mehr Tiefe", sagt Hannah Lewin. Dabei sind sie bereits seit mehr als einem halben Jahr verheiratet. Allerdings nur standesamtlich. Die kirchliche Trauung findet am 23. Juli dieses Jahres statt. Denn dann wohnen beide auch einem Ort. Derzeit führen der Polizist und die Streetworkerin eine Fernehe.

Groß soll die Hochzeit sein, vor mehr als 100 Gästen wollen sie die Ringe tauschen, auch das haben sie sich für diesen Moment aufbewahrt. Das Paar heiratet in der St.Antonius-Kirche am Lattenkamp und ist froh, dass die Gemeinde dort eher liberal ist. Denn Jan ist nicht getauft, identifiziert sich aber mit den christlichen Werten. "Ich fand es sehr angenehm, dass der Pastor keine Vorbehalte mir gegenüber hatte", sagt er. Für Hannah ist der Glauben ist ein fester Bestandteil ihres Lebens, sowie ihr Jan. Sie ging auf eine katholische Schule, war Messdienerin in St. Antonius. "Für mich hat das Wort eines Pastors, der ein Paar zu Eheleuten erklärt, viel mehr Gewicht als das eines Standesbeamten", sagt sie. Auch die Gefahr, in schwierigen Zeiten einfach aufzugeben und sich etwa scheiden zu lassen sei nach einer kirchlichen Trauung viel geringer. Halt, Sicherheit und Verbindlichkeit, das bedeutet für beide das Eheversprechen. Das Prinzip ihrer Beziehung: verständnisvoll miteinander umgehen und dem anderen bei dem unterstützen, was ihm wichtig ist. Daran ändert auch der Beziehungsstatus "verheiratet" nichts. Auch der alltägliche Umgang miteinander sei der gleiche. "Aber wir wissen jetzt, dass sich der jeweils andere hundertprozentig entschieden hat ", sagt Jan Lewin.