der Eheberater Werner Strodmeyer sagte im Interview (S. 7), man müsse wohl etwas verrückt sein, wenn man heute noch ans Heiraten denke. Wahrscheinlich, denn überall, in den Klatschblättern, im Kino und auch in der Literatur, gibt es abschreckende Beispiele von Ehepaaren, die sich unter übelsten Beschimpfungen trennen und in aller Öffentlichkeit ihren Rosenkrieg zelebrieren. Ehe, wird doch oft signalisiert, macht keinen Spaß und ist nur was auf Zeit. Das mag für viele stimmen, wie die hohe Scheidungsrate zeigt. Doch das darf nicht darüber hinwegtäuschen, was Ehe auch oft ist: die Verbindung zweier Menschen, die einander gefunden haben, in tiefer Liebe verbunden sind und gemeinsam ein Leben teilen. Nicht alleine sein, sich austauschen, Verantwortung übernehmen - danach strebt, wenn man ehrlich ist, doch eigentlich jeder Mensch. Und wer sagt schon, dass das immer leicht ist.

Bei all den Negativ-Schlagzeilen wollten wir deswegen eine Lanze brechen - für die Ehe, für den Mut, "Ja" zu sagen. Unser Autor Christoph Rind hat ein Plädoyer für die Ehe verfasst. Er weiß, wovon er schreibt, schließlich ist er seit 31 Jahren glücklich verheiratet. Außerdem haben wir vier Paare getroffen, die erzählen, warum das Eheversprechen für sie einen Unterschied macht. Bei der Grünen-Politikerin Krista Sager und dem "Spiegel"-Redakteur Manfred Ertel hat es 16 Jahre gedauert, bis sie sich getraut haben. Ein anderes Paar blickt auf 60 Jahre Ehe zurück und verrät das Geheimnis ihrer langlebigen Liebe.

Falls Ihnen jedoch statt einer Hochzeit dieses Jahr ein ganz anderes Fest ins Haus steht, nämlich Ihre eigene Taufe oder die Ihres Nachwuchses, haben wir ein paar hilfreiche Tipps zum Thema auf der letzten Seite zusammengestellt. Denn oftmals ist es ja doch so, dass Ehepaare nicht lange alleine bleiben. Viel Spaß beim Lesen, wünscht Ihnen

Ihre Sabine Tesche