“Runge Heute“ verbindet Künstler der jüngeren Generation mit der Gedankenwelt Philipp Otto Runges

Was hat eine Brache im Hamburger Hafen mit Philipp Otto Runge zu tun? Oder ein Lichttunnel? Oder Konzeptkunst? Oder Möbel? Sehr viel. Das möchte die Ausstellung "Runge Heute: Konstruierte Empfindung - Beobachtbare Zeit" im Kunsthaus zeigen. Die Schau versammelt Werke von 13 Hamburger Gegenwartskünstlern, die sich entweder explizit auf Runge beziehen oder deren Arbeiten einzelne Themen auf zeitgenössische Weise visualisieren.

Konzipiert und realisiert in Zusammenarbeit mit der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HFBK) umfasst die Präsentation Arbeiten von drei Professoren - Franz Erhard Walther, Kilian Breier und Michael Lingner - sowie von Künstlern der jüngeren Generation. Darunter Jürgen Albrecht, Thomas Baldischwyler, Volker Lang, Jochen Lempert, Nana Petzet oder Jan Timme. Zu sehen sind Fotografien, Installationen, Objekte und Videos.

In Ergänzung zur großen Schau in der Kunsthalle anläßlich des 200. Todestages von Philipp Otto Runge (1777-1810) spiegeln die Arbeiten Aspekte seines Werks und ermöglichen einen neuen Zugang zur Gedankenwelt der Frühromantik. Da wäre zum Beispiel das Licht. Ein zentraler Aspekt in Runges Malerei, dessen überstrahlende, fast transzendente Helligkeit in den fotografisch hergestellten Farbfeldern von Kilian Breier auftaucht.

Runges "Landschafterey" findet ihr Äquivalent in digital zusammengesetzten Landschaftsfotografien von Beate Gütschow. Und so wie Runge Spielkarten und Möbel gestaltet hat und die Auffassung eines Gesamtkunstwerks in die Welt brachte, finden sich hier Alltagsgegenstände, wie etwa mit Runge-Zitaten bedrucktes Geschirr von Michael Lingner. Er hatte die Idee zu diesem Projekt, das er durch das Symposion "Romanticism Revisited" an der HFBK im Mai 2010 theoretisch unterfüttert hat. Ergänzende Veranstaltungen, darunter ein Symposium, begleiten die Schau.

Runge Heute: Konstruierte Empfindung - Beobachtbare Zeit bis 22.5., Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, Di-So 11.00-18.00. Katalog sowie zwei Publikationen mit Textsammlungen