“Wolfgang Werkmeister“ bietet Einblicke in die handwerkliche Radier-Kunst

Der Begriff des Meisterwerks ist auch an eine handwerkliche Kunst geknüpft. Es handelt sich im Wortsinn um das Werk eines Meisters. Wolfgang Werkmeister, Jahrgang 1941, ist einer von ihnen. Werkmeister ist Radierer, eine Kunstform, die "mühsame Handarbeit" bedeutet, erzählt der in Hamburg lebende Künstler, "Hand und Geist müssen ständig in Einklang stehen."

Kaltnadel, Ätzung, Blindätzung, Vernis mous, Aquatinta, Zuckertusche, Abdecklack und Säure - die Materialien des Radierers geben eine Idee davon. Werkmeisters Radierungen sind ungewöhnlich großformatig, sie sprengen mitunter den Rahmen des Machbaren. Sie sind gekennzeichnet von einer scharfen Beobachtungsgabe.

Häufig zeigen sie die Natur, dunkle Bäume in gespenstisch weißen Boden gegraben, wie bei einem krass kontrastierendem Schwarz-Weiß-Foto. Sie üben einen Sog aus, den eine streng naturalistische Wiedergabe des Gesehenen nicht erzeugen würde. "Ich bin Realist", sagt Werkmeister, "kein Naturalist." Die Wirklichkeit spiegelt sich im Künstler und tritt mit inhaltlich aufgeladener Veränderung aus ihm heraus. Die Schau "Wolfgang Werkmeister" im Altonaer Museum fokussiert sich ab dem 12. April auf die Philosophie und die Technik des Künstlers.

Neben der umfangreichen Werkschau seines 40-jährigen Radier-Schaffens, gibt es auch eine Einführung in die Methodik: Zeichnung, Radierung und Druck - Neben der Druckerpresse führt Werkmeister die Arbeitsphasen seiner Meisterwerke selbst vor.

Wolfgang Werkmeister- Meisterwerke der Radierkunst aus vier Jahrzehnten 12.4. bis 14.8., Altonaer Museum, Museumstraße 23, Di-So 10.00-17.00 Uhr