Wer einen Sinn fürs Surreale hat, wird bei diesen Uraufführungen von Musiktheaterwerken junger Komponisten voll auf seine Kosten kommen: Benjamin Scheuer, preisgekrönter Kompositionsstudent von Fredrik Schwenk, hat sich die "Stilübungen" des französischen Dichters Raymond Queneau als Vorlage für seine "12 Variationen über ein Thema von Raymond Queneau" genommen. In 99 verschiedenen Stilvarianten von "reaktionär" über "preziös" bis "javanisch" erzählt der Autor hierin immer dieselbe Geschichte von einem langhalsigen und schlecht gelaunten "Knülch", der in der Autobuslinie S um einen Sitzplatz streitet. Für einen Musiker sind Queneaus Stilvariationen über das Autobusthema natürlich eine Steilvorlage.

Noch bizarrer geht's in Franz Kafkas "Verwandlung" zu. Hier erwacht der ehrbare Handlungsreisende Gregor Samsa eines Morgens in der Gestalt eines übergroßen Käfers. Stephan Peiffer, der ebenfalls an der HfMT Komposition studiert und sich u. a. schon mit Arrangements für das bekannte Ensemble German Brass hervortat, hat sich Kafkas literarischen Albtraum als Vorlage für seine Kurzoper ausgewählt.

Uraufführungen 13.,16. und 17.4., jeweils19.30 Uhr. Karten unter T. 45 33 26 oder 44 02 98