Auf den ersten Blick haben Mozart und sein 150 Jahre später geborener Kollege Michael Tippett nicht viel gemein. Auf den zweiten Blick wird dann aber schon schnell klar, weshalb die beiden Komponisten im Vielharmonie-Programm der Symphoniker unter dem Motto "Höchst Klassisch" vereint sind.

Tippetts Concerto für zwei Streichorchester von 1939 verweist nämlich nicht bloß im Namen auf die Vergangenheit: Viele Themen des Stücks haben eine neoklassische Anmutung, außerdem werfen sich die Streicher in einem filigranen Frage- und Antwort-Spiel die Motive zu - ganz so, wie es in der Tradition des Concerto üblich ist.

Gerahmt wird Tippetts Werk von zwei Mozart-Kompositionen: Die Serenade c-Moll für Bläser schlägt einen für die leichtfüßige Gattung eher untypischen Ton an: mit dem stürmischen Beginn, dem Kanon im Menuett und der kontrapunktischen Dichte. Und auch die "Linzer" Sinfonie beschreitet einen sehr eigenen Weg, vor allem im ungewohnt dramatischen Gestus des zweiten Satzes. Neben diesen Überraschungen wirkt Tippetts Concerto vergleichsweise unkompliziert - und höchst klassisch.

3. Vielharmonie 3.2., 19.30 Uhr, Laeiszhalle; Karten unter Telefon 44 02 98