Die NDR Jazz Konzerte versprechen spannende Begegnungen mit Weltklassemusikern

Sieben Abende voller spannender Begegnungen: kleine Combos gegen Großformationen, wilde Improvisatoren gegen ruhiges Ensemblespiel, Bläser gegen Gitarren. In diesem Jahr wartet der NDR in seiner Reihe Jazz-Konzerte mit einem kontrastreichen Programm auf. Jazzredakteur Stefan Gerdes holt bekannte Namen wie Jack DeJohnette und Bill Frisell nach Hamburg. Er präsentiert Debüts wie das von Miguel Zenon, und es gibt ein Wiedersehen und Wiederhören mit alten Bekannten wie George Gruntz, Norma Winstone und John Taylor.

Jazz in Hamburg hat im vergangenen Jahr wieder an Aufmerksamkeit zugelegt, nicht zuletzt wegen der erfolgreichen Festivals Elbjazz und Überjazz. Besonders beim Herbstfestival auf Kampnagel, bei dem mit John Scofield und Jason Moran US-Weltklasse vertreten war, spielte der NDR eine wichtige programmatische Rolle. Mit seiner Bigband und mit den Jazz-Konzerten im Rolf-Liebermann-Studio leistet der Sender außerdem einen wichtigen Beitrag für den Musikstandort Hamburg. Kaum einer der in dieser erfolgreichen Reihe eingeladenen Künstler würde ohne seine Initiative überhaupt nach Hamburg kommen. Oft sind die Projekte zu sperrig und die Musiker einer breiteren Öffentlichkeit nicht bekannt genug, als dass kommerzielle Konzertveranstalter das Wagnis eingehen würden, diese Bands zu verpflichten.

Schon der Auftakt in diesem Jahr am 17. und 18. März verspricht Hochspannung. Das Duo Nils Wogram & Simon Nabatov trifft auf Bill Frisells Projekt "Disfarmer". Der deutsche Posaunist Nils Wogram gehört in Europa zu den herausragenden Könnern auf seinem Instrument. Er ist technisch versiert und ein Klangsucher, der die Posaune oft lautmalerisch einsetzt. Er kann mit ihr schmatzen und schmettern, raunen und singen. Gemeinsam mit dem Schlagzeuger Simon Nabatov lotet er Klangwelten aus, die in wilde Improvisationen ausufern können.

In diametralem Gegensatz dazu steht das Quartett von Bill Frisell. Für sein "Disfarmer"-Projekt hat er ein Quartett mit dem Pedal-Steel-Gitarristen Greg Leisz, der Geigerin Carrie Rodriguez und dem Bassisten Victor Krauss zusammengestellt. In den Kompositionen versucht Frisell einen musikalischen Ausdruck für die strengen Porträtfotos zu finden, die der Fotograf Mike Disfarmer in den 40er- und 50er-Jahren im ländlichen Arkansas gemacht hat. Frisells Musik ist von großer Ruhe, sein sphärisches Spiel liegt dicht beim Country.

Konzert Nummer 2 in diesem Jahr ist die Begegnung eines Trios mit der NDR Bigband. Gleichzeitig präsentiert der Abend mit Mischa Schumann einen Hamburger Pianisten, der tief in der hiesigen Szene verwurzelt ist und schon mit der Sängerin Ulita Knaus und dem Saxofonisten Jonas Schoen gearbeitet hat. Stilistisch passt das Mischa Schumann Trio mit seinem Modern Jazz gut zum Programm der Bigband, die am 14. und 15. April wieder auf George Gruntz trifft. Der 78 Jahre alte Pianist und Komponist hat eine ganze Reihe von speziellen Programmen mit der NDR Bigband erarbeitet, im kommenden April wird es ein "Best Of"-Konzert im Rolf-Liebermann-Studio geben.

Auch die weiteren Konzerte sind hochkarätig besetzt: Zum Beispiel kommen der Schlagzeuger Jack DeJohnette (19./20.5.), der französische Klarinettist Louis Sclavis in einem Quartett mit der Pianistin Aki Takase (11./12.8.) oder der New Yorker Saxofonist Roy Nathanson mit seinem Ensemble Sotto Voce (17./18.11) ins NDR Funkhaus - Musiker aus der ersten Liga des Jazz.

NDR Jazz Konzerte 2011 Karten unter T. 0180/178 79 80 oder www.ndrticketshop.de