Wie viele Stimmen sind nicht dadurch kaputt gemacht worden, dass man junge Sänger zu früh mit zu großen Partien überfordert hätte. Um eine ganze "Elektra" durchzustehen, muss ein Sängerorgan erst wachsen. Ein besonderes Format, junge Sänger noch in ihrer Ausbildung behutsam an die großen dramatischen Partien heranzuführen, hat nun Regieprofessor Florian-Malte Leibrecht entwickelt: "Opera concisa" heißt die neue Reihe, in der einzelne Szenen aus den "großen Brocken" des dramatischen Repertoires mit lyrischen Partien in einen neuen Zusammenhang gestellt werden. Mit der tragisch-komischen Szene der Minister Ping, Pang und Pong aus "Turandot" etwa komponiert Puccini allerschönste Commedia dell'arte. An die knüpft auch Richard Strauss in "Ariadne auf Naxos" an: Hier trifft Komödienpersonal auf griechische Antike. Und von dort ist der Weg nicht weit zu Mozarts "La Clemenza di Tito" und "Idomeneo". Ein Debüt gibt in dieser Best-of-Reihe aber auch eine gestandene Kammersängerin: Renate Behle wird in einer für sie neuen Partie auf der Bühne stehen.

Opera concisa 20. und 22.2., 20 Uhr. Karten unter T. 45 33 26 oder 44 02 98