Die Camerata ehrt ihren langjährigen Leiter Max Pommer zum 75. Geburtstag

Es ist eine deutsch-deutsche Karriere, die Max Pommer, der Dirigent der Hamburger Camerata, absolviert hat. Nun wird der Maestro 75 Jahre alt, und das Festkonzert aus diesem Anlass dirigiert natürlich niemand anders als er selbst, der nach zehn Jahren mit dem Ende dieser Saison die künstlerische Leitung des Orchesters abgibt.

Max Pommer begann als Chorknabe in Leipzig bei den Thomanern. Er studierte Dirigieren und leitete in Leipzig ganz unterschiedliche Ensembles, darunter den Universitätschor. Er gründete das Neue Bachische Collegium Musicum und leitete das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig. Nach dem Ende der DDR fasste er rasch im Westen Fuß; schon 1990 wurde er Professor für Dirigieren an der Musikhochschule Saarbrücken.

Die Verbindung zur Hamburger Camerata begann 1991, seit 2001 ist Pommer künstlerischer Leiter des Orchesters, das in Hamburg immer wieder mit intelligent kombinierten Programmen von sich reden macht.

Für das Geburtstagskonzert hat Pommer als Moderator den Fernsehjournalisten und Camerata-Fan Rolf Seelmann-Eggebert engagiert. Auf dem Programm stehen Igor Strawinskys 1928 entstandene Ballettmusik "Apollon musagète" (Apollo, der Musenführer) im klassizistischen Stil, Richard Strauss' altersweises "Capriccio" für Streichorchester und Mozarts allgegenwärtige "Haffner-Sinfonie" KV 385, eine heitere Festmusik.

Solistin des Abends ist die 24 Jahre junge deutsch-russische Pianistin Olga Scheps. Die Tochter eines Musikprofessors, der aus Moskau nach Köln kam, gilt als Ausnahmetalent, das von der Studienstiftung des Deutschen Volkes und von der Deutschen Stiftung Musikleben gefördert wird. Sie spielt sonst vor allem Werke der Romantik, vorzugsweise russische Komponisten und mit besonderer Leidenschaft die Musik von Frédéric Chopin.

An diesem Geburtstagsabend allerdings steht Mozarts Klavierkonzert d-Moll KV 466 auf dem Programm, sein 20. Konzert für dieses Instrument und ein abgründiges Werk, das schon durch die düstere Tonart d-Moll in geistiger Nähe zum später entstandenen Requiem und dem Untergang des Don Giovanni steht. Mozart, der das Konzert selbst bei der Uraufführung 1785 spielte, räumt dem Orchester größere Bedeutung ein und ebnet so den Weg zu den späteren Klavierkonzerten der Romantiker.

Max Pommer zum 75. Geburtstag 8.2., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 420 64 64