Ein musikalisches “Gipfeltreffen“ bei den Symphonikern

Wenn die Hamburger Symphoniker im Februar zu ihrem sechsten Symphoniekonzert bitten, hat das den Charakter eines Gipfeltreffens, ganz so wie sie das Programm auch überschrieben haben: Jeffrey Tate, den Hamburgern wohlbekannter Dirigent von Weltrang, trifft auf Pieter Wispelwey, einen Cellisten, auf den die strapazierte Floskel "einer der interessantesten Musiker seiner Generation" wirklich mal zutrifft: Gehört der Niederländer doch zu denen, die zwanglos das Instrumentarium wechseln, je nachdem, welches Werk sie gerade auf dem Pult stehen haben: Für Bach darf es schon mal ein mit fünf, ja fünf Darmsaiten bezogenes Barockcello sein - genauso unbekümmert swingt er, natürlich mit dem angemessenen Equipment, zu Elliott Carter. Vor Jahren verblüffte er das Hamburger Publikum gar, indem er am selben Abend für Bach und Britten zwischen Barock- und modernem Cello abwechselte.

Man darf gespannt sein, was sich Wispelwey zu Edward Elgars innig-romantischem Cellokonzert einfallen lässt, das er zu den Symphonikern mitbringt. Entstanden in den Jahren 1918/19 und dabei unverbrüchlich tonal, bietet es allen Spielraum für schluchzende Lagenwechsel und reichlich Vibrato - in vollem Ernst oder auch augenzwinkernd.

Zu klingenden Gipfeln machen sich Tate und seine Musiker nach der Pause in Richard Strauss' monumentaler "Alpensinfonie" auf. Von seiner Villa in Garmisch-Partenkirchen aus konnte der Komponist ein prachtvolles Alpenpanorama sehen - und genau das hat er so naturalistisch wie kunstvoll in Töne gesetzt, samt blechstrahlendem Sonnenaufgang. Strauss selbst bemerkte dazu lakonisch: "Ich hab einmal komponieren wollen, wie die Kuh, die Milch gibt."

6. Symphoniekonzert 13.2., 19 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 44 02 98