Stardirigent Mariss Jansons kennt keine Grenzen

"Ich möchte, dass jedes Konzert zu einem Ereignis wird - für mich, für das Orchester und für das Publikum", hat Mariss Jansons einmal betont. Und das ist nicht einfach so dahergesagt. Der lettische Maestro versprüht auf dem Podium eine solche Energie, dass man mitunter Angst um seine Gesundheit bekommt - und zwar nicht ganz unberechtigt: 1996 erlitt er während einer Opernaufführung in Oslo eine lebensgefährliche Herzattacke.

Das bedingungslose Brennen für die Musik ist sicher ein entscheidender Grund für seinen Erfolg. Der andere dürfte sein freundliches Auftreten sein: Anders als etwa sein Lehrer Jewgenij Mrawinski - vor dem sich manche Mitglieder der Leningrader Philharmoniker regelrecht fürchteten - pflegt Jansons einen kollegialen Umgang mit den Musikern; er erklärt seine Vorstellungen und lässt sich auf Diskussionen ein.

Diese Mischung aus leidenschaftlicher Hingabe und verbindlicher Kommunikation hat den 68-jährigen Jansons zu einem der angesehensten Dirigenten der Gegenwart gemacht; manche Insider nennen ihn sogar den größten unter den Lebenden.

Bei nahezu allen bedeutenden Klangkörpern ist Jansons ein umworbener Gast. Davon profitiert auch das Hamburger Publikum, denn die Weltklasse-Orchester bringt der Maestro gleich mit in die Hansestadt. Nach seinem jüngsten Auftritt mit den Wiener Philharmonikern kommt Jansons mit dem Amsterdamer Concertgebouw Orchester und dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks.

Jansons, Königliches Concertgebouw Orchester, Leif Ove Andsnes 6.2., 20 Uhr, Laeiszhalle

Jansons, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mitsuko Uchida 23.3., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 35 76 66 66