Der eine, Francesco Tristano, ist ein begnadeter Konzertpianist, dessen aufsehenerregendste CD den provokant-paradoxen Titel: "Not for Piano" trägt. Der andere, Moritz von Oswald, ist ein Urenkel des Eisernen Kanzlers - der Bismarck-Erbe wirkt im Berlin unserer Tage allerdings als Label-Betreiber und Musik-Remixer. Der Dritte im Bunde, Carl Craig, ist die Verkörperung des Detroit Techno - mit Hang zur Hochkultur. Als Duo haben Craig und von Oswald bereits die Archivschätze der Deutschen Grammophon mit Beats unterlegt und auf Club-Feeling getrimmt. Im Trio mit Francesco Tristano, der auf seinem Konzertflügel mit Vorliebe Techno-Rhythmen spielt, sprengen sie alle Genre-Grenzen. "Musik ist für mich ein Kontinuum", sagt Tristano, "es wäre mir gar nicht möglich, nur Klassik oder nur elektronische Musik zu machen." In seinem vierten Konzert als Artist in Residence treffen Tristano und seine Trio-Partner nun unter dem Titel "Technophonic - Tristano, von Oswald & Craig meet the Symphony" auf Mitglieder der Hamburger Symphoniker. Auf dem Programm stehen Eigenkompositionen für Orchester und alles, was Tasten, Saiten oder einen Stromanschluss hat.

Technophonic 10.3., 19.30 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 44 02 98