Das Jahr der Umwelthauptstadt beginnt auf dem Rathausmarkt

Am 14. Januar ist es soweit: Mit einem großen Bürgerauftakt auf dem Rathausmarkt startet Hamburg ins Umwelthauptstadt-Jahr 2011. Zentrum des Auftakts ist ein riesiges Zelt gegenüber dem Rathaus, unter dem sich, vor Wind und Wetter geschützt, die Bühne mit der 45 Quadratmeter großen Tanzfläche befindet, auf der den ganzen Tag lang Gespräche und Aktionen stattfinden. Eingerahmt wird das Herz des Veranstaltung von einem Infomarkt, auf dem sich Umweltinitiativen präsentieren, einer Markthalle mit ökologischen Produkten sowie Ständen mit nachhaltig erzeugten Speisen und Getränken.

Tanzen für die Umwelt

Umweltschutz und Nachhaltigkeit können auch Spaß machen: Das soll zum Bürgerauftakt des Umwelthauptstadt-Jahrs auf dem Rathausmarkt bewiesen werden. Wie durch Tanzen Energie gewonnen werden kann, macht eine neuartige Entwicklung aus den Niederlanden sichtbar: Der "Sustainable Dancefloor", ein nachhaltiger Tanzboden mit kleinem Energiekraftwerk, zeigt durch Farbänderung und eine Anzeige am Energiemeter neben der Bühne, wie viel Energie die Tanzenden durch ihre Bewegung erzeugt haben. Zusammen mit verschiedenen Hamburger Teams können Besucher auf dem "nachhaltigen Tanzboden" bei verschiedenen Energiewettkämpfen, den so genannten "Energy Battles", antreten. Wer also immer schon mal mit den Cheerleadern der Hamburg Freezers auf der Bühne stehen wollte, hat hier die Gelegenheit dazu! Die Gewinner erhalten kleine Preise - und am Ende des Tages wird die erzeugte Energie in bares Geld umgewandelt: Die ertanzte Gesamtsumme kommt dem Projekt Generator Zero in der Partnerstadt Daressalam (Tansania) zugute. Dieses Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Nutzung von Solarenergie den Einsatz von Generatoren, die im Innenstadtbereich von Daressalam zur Überbrückung der häufigen Stromausfälle betrieben werden, zu verringern und damit Lärm und Abgase in der Innenstadt deutlich zu reduzieren.

Vorzeige-Tanzprojekt

Das Hamburger Vorzeige-Tanzprojekt Making a move präsentiert unter dem Titel "move to green" eine Choreografie zum Thema Umwelthauptstadt - hier kann jeder mitmachen. Die professionellen Choreografen des Projekts werden mit den Teilnehmern die Inszenierung einstudieren und auf dem "Sustainable Dancefloor" vorführen.

Von Naturschutz bis Ökostrom

Neben den Veranstaltungen auf der Bühne und dem Tanzboden gibt es reichlich Gelegenheit, sich rund um die Themen Umweltschutz und Nachhaltigkeit zu informieren - ob man sich nun für grüne Stromanbieter, ökologisches Einkaufen, öffentliche Verkehrsmittel oder Mülltrennung interessiert. Auf dem großen Infomarkt stellen sich diese Initiativen und Firmen vor: Naturschutzbund (Nabu), Naturschutzjugend (Naju), Umwelthauptstadt Hamburg, Umweltverbände Initiative (UHU), Ökomarkt, Böll-Stiftung, Internationale Bauausstellung (IBA), Internationale Gartenschau (IGS), Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Ökoprofit-Club, Ökopol, Hamburger Verkehrsverbund (HVV), Hamburg Energie, Hamburg Wasser, Stadtreinigung Hamburg (SRHH), Hamburger Energieagentur (Hamea), Deutsche Bahn AG, Siemens AG und Projektgruppe Umwelthauptstadt. Auch Leib und Seele kommen nicht zu kurz: Eine kleine Schlemmermeile bietet ökologisch erzeugte Speisen und Getränke aus der Region.

Kino ohne Kino

Am Abend wird die Innenstadt zum Kino. Die Hamburger Initiative "A Wall is a Screen", die Filmvorführungen an ungewöhnlichen Orten in ganz Europa durchführt, zeigt verschiedene Kurzfilme zum Thema Umweltschutz. Die Vorführung startet um 17:30 am Barkhof/Gerhard-Hauptmann-Platz, von dort aus geht es quer durch die Innenstadt, wo an verschiedenen Wänden die Kurzfilme projiziert werden.

Sprecherin Kerstin Budde: "Eine Geschichte zu den Filmen können wir nicht erzählen, da diese eine Überraschung sein sollen, aber Geschichten über Stromversorgung in anderen Ländern hätten wir einige. Beispiel Kosovo: In Prizren gibt es nur zwei Kraftwerke. Werden die Rechnungen eines Viertels ordentlich bezahlt, bekommt das Viertel fast immer Strom. Wird der Strom abgeschaltet, gerne Straßenzugweise, fahren die Generatoren hoch. Jeder Laden, der etwas auf sich hält, hat einen Generator. Kann kein Generator genutzt werden, werden Batterien verwendet, und zwar in jeder erdenklichen Größe. Wir arbeiten im Ausland meist mit Batterien - im Kosovo haben wir dieses Jahr die Batterien eines Gynäkologen bekommen: keine Ultraschalluntersuchungen, so lange unsere Veranstaltung lief."

Und so geht es weiter

Der Bürgerauftakt ist nur der Anfang eines Jahres voller interessanter Aktionen:

Das EnergieBauZentrum Hamburg lädt Bauherren und Immobilieneigentümer am 26. Januar zu einer kostenlosen Informationsveranstaltung zum Thema "Dämmstoffe - über Eigenschaften und Einsatzbereiche" ein. www.energiebauzentrum.de

Mit "Hin und weg" startet am 1. März ein Theaterprojekt von AKN und Schauspielhaus: AKN-Züge werden während des regulären Fahrbetriebs zu Theaterbühnen. www.akn.de/news

Am 26. März geht es im Curiohaus rund um das Thema "Grünes Geld" - Wie kann man sein Geld nachhaltig anlegen? Über 30 Aussteller, darunter Banken und Anbieter erneuerbarer Energien, informieren und beraten, außerdem gibt es ein Vortragsprogramm. www.gruenes-geld.de/hamburg