Johann Sebastian Bach schrieb seine Musik einzig zu Gottes Wohlgefallen. Der kubanische Pianist Omar Sosa wendet sich an denselben Adressaten, nur wohnen auf seinem Altar gleich mehrere Götter. Sie heißen Orishas. Sie prägen den Yoruba-Kult, dem Sosa angehört, und das müssen ausgesprochen musikliebende Gottheiten sein, denn sie inspirieren diesen geradezu beunruhigend produktiven Künstler zu immer neuen Glanztaten.

Der NDR Jazzredakteur Stefan Gerdes brachte das logistische Kunststück fertig, Sosa und die NDR Bigband für diese Aufnahme zusammenzubringen, an der neben den Radiojazzern fünf Gastmusiker aus Sosas Umfeld teilnahmen. Gleich vier Percussionisten (darunter der hauseigene Meister Marcio Doctor aus Argentinien) und der Bassist Childo Tomas bauen gemeinsam mit Sosa an Klavier, Vibrafon, Marimba und Percussion faszinierende, metrisch wanderlustige Grooves, über denen die Bläser rhythmisch meist extrem komplexe, manchmal auch schön geheimnisvolle ("Carambabá") Passagen zu spielen haben. Der brasilianische Arrangeur Jaques Morelenbaum, einer der vielseitigsten Musiker des Subkontinents seit Jahrzehnten, schuf die abwechslungsreichen Arrangements und spielt zudem Cello.

Omar Sosa & NDR Bigband: "Ceremony" (Skip)