Wer heute noch wirklich Neues für Klavier schreiben will, muss sich schon Mühe geben. Mathias Spahlinger hat sich Mühe gegeben: Acht Jahre, eine mehrjährige Klausur und zig verschobene Uraufführungstermine hat es ihn gekostet, bis seine "farben der frühe" fertig waren. Denn der Neue-Musik-Philosoph Spahlinger wollte ohne klassische Klavierklischees, aber auch ohne die Hausmittel der Avantgarde wie präparierte Saiten oder elektronische Verfremdung auskommen. Dass seine "farben der frühe" neu und anders klingen, macht auch die Masse: 7 Klaviere, 14 Hände mit 140 Fingern an 616 Tasten erlauben einen Klaviersound, den man so noch nicht gehört hat. Für die Aufführung dieses opus summum auf Kampnagel, einer Kooperation von NDR "das neue werk" mit den Klangwerktagen, haben sich nun sieben Hamburger Pianisten zusammengetan. Und wo sie gerade mal alle beisammen sind, spielen fünf von ihnen auch noch Morton Feldmanns "Five Pianos".

Farben der Frühe 27.11., 19.30 Uhr Einführung, 20.30 Uhr Konzert, Kampnagel. Karten unter T. 27 09 49 49