Matti Salminen feiert sein 40. Hamburger Bühnenjubiläum

Wer ihn einmal dort oben stehen gesehen hat, wird das Bild nicht so schnell vergessen: Matti Salminen, der finnische Bassist, steht eigentlich nicht - er thront. Das seltsame Ding zu seinen Füßen wird unversehens klein wie ein Spielzeug. Es ist ein zerschossener Panzer, und der, der einst wirklich auf solch einem Monstrum stand, war der russische Präsident Boris Jelzin, als er 1991 einem Grüppchen von Betonstalinisten beim Putsch gegen Gorbatschow theatralisch wirkungsvoll die Stirn bot.

Dieser Augenblick, in dem die Welt den Atem anhielt, ist zu einer Schlüsselszene in Harry Kupfers legendärer Inszenierung der "Chowanschtschina" von Mussorgskys geworden. Kein anderer Sänger verkörpert den herrisch-standhaften Russenherrscher derart glaubhaft wie Matti Salminen. Kein Wunder, dass sich der Publikumsliebling ebendiese Rolle zur Feier seines 40. Hamburger Bühnenjubiläums ausgesucht hat! Freilich erweist sich dieser Iwan Chowanskij bald als ziemlich zwiespältige Persönlichkeit mit so mancher Leiche im Keller ... Salminen ist seit Jahrzehnten abonniert auf solch facettenreiche Figuren, darunter auch der Zar Boris Godunow, König Marke, Sarastro oder - eine weitere Paraderolle - der Erzbösewicht Hagen in der "Götterdämmerung". Wenn Salminen dort seine Mannen, hier sein russisches Volk zu den Waffen ruft, braucht er keinen Feuer speienden Panzer - sein machtvoller Bass reicht vollauf!

Chowanschtschina 18., 21., 28.11., jeweils 19 Uhr, Staatsoper. Karten unter T. 35 68 68