Showtime in der Laeiszhalle! Er kommt: Cameron Carpenter. Der 1981 geborene Amerikaner ist so etwas wie der Liberace der Konzertorgel - nur dass er besser mit einer Klaviatur umgehen kann. Mal ganz im weißen Frack, mal im schwarzen Muscle-Shirt oder im hautengen Pailletten-Etwas, der Tasten-Entertainer Carpenter sticht nicht nur unter den Eremiten der Orgel-Empore als bunter Paradiesvogel hervor. Der Mann ist bekennend quer. Sein Liebesleben schilderte er der "New York Times" als "radikal inklusiv", sein Verhältnis zum Repertoire ist ebenso: Chopins Revolutionsetüde, Mussorgskis "Bilder einer Ausstellung", Jazz von Ellington, pianistisches Virtuosenfutter von Rachmaninow oder Horowitz und Eigenkompositionen wie das Konzert "Der Skandal" oder eine "Hommage für Klaus Kinski", Carpenter orgelt alles quer durch die Register. Dabei hilft ihm eine stupende Technik, die weit mehr ist als nur Show. Was mancher Hobbypianist kaum mit fünf Fingern der linken Hand schafft, die rasante Begleitung von Chopins Revolutionsetüde, das trippelt Carpenter mit zwei Füßen auf den Orgelpedalen.

Cameron Carpenter 25.11., 20 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 35 76 66 66