Weihnachtliche Ballette zu Bach und Tschaikowsky
Weihnachten ohne "Nussknacker": Undenkbar. Der Tschaikowsky-Klassiker gehört zum Fest wie Baum, Braten und Bäckerei. Das Ballett mit dem Spitzentanz der Schneeflocken und der Zuckerfee hat seinen festen Platz im Festtageprogamm. Alle Jahre wieder ist John Neumeiers "Nussknacker" zu sehen. Ein Dauerbrenner - trotz oder gerade wegen der eigenwilligen Sicht auf das Werk. Statt des Krieges zwischen Mäusekönig und Nussknacker zeigt der Choreograf einen hinreißenden Jungmädchen-Traum vom Tanz und Theater. Marie bekommt zum 12. Geburtstag von Ballettmeister Drosselmeier Spitzenschuhe geschenkt und erlebt träumend das Tanzen im Trainingssaal und auf der Bühne. Ein Tanztraum zur reinen Freude aller Zuschauer.
"Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage", jubelt auch freudvoll der Chor in Johann Sebastian Bachs "Weihnachtsoratorium". John Neumeier hat sich nach der "Matthäuspassion" und dem "Magnificat" auch an die vom Thomaskantor vertonte Weihnachtsgeschichte gewagt. Er erzählt in Ferdinand Wögerbauers suggestiven, sich flexibel wandelnden Bühnenräumen die Herbergssuche und Geburt Christi als Geschichte von Flüchtlingen im hektischen Gewimmel einer Metropole. Zu Bachs Arien und Kantaten entfaltet der Choreograf Szenen von großer Kraft, Ruhe und Schönheit. Durch Bildsymbolik und Figurenzitate erinnern sie auch an die anderen Sakralballette.
Eine wahre Festtagsfreude, ein Geschenk nicht nur für Tanzliebhaber.
Weihnachtsoratorium 22.12., 19.30 Uhr, 26.12., 15 Uhr und 19.30 Uhr, 2.01.2011, 18 Uhr, Staatsoper
Der Nussknacker 18., 23., 28.12., 19 Uhr, 31.12., 18.30 Uhr, 1., 8., 11.1., jeweils 19 Uhr, Staatsoper
(-itz)