Die Symphoniker bitten zu einem amourösen Programm

Liebesgeschichten haben die Hamburger Symphoniker als Motto für ihr viertes Symphoniekonzert gewählt. Und so bilden zwei große Liebesbezeugungen den Rahmen des Konzertes: Am Anfang steht mit den "Valses nobles et sentimentales" Maurice Ravels zwischen Hommage und Parodie schwankende Liebeserklärung an den Wiener Tanzmucke-Produzenten Franz "Schwammerl" Schubert. Den Abschluss bildet Sergej Prokofjews allseits geliebte, bekannte und hitverdächtige Ballett-Musik zu "Romeo und Julia".

Im Zentrum des Konzertes aber steht eine Liebesbeziehung ganz anderer Art: Die zwischen den Hamburger Symphonikern und ihrem aktuellen Artist in Residence Francesco Tristano. In acht Konzerten verführt der junge luxemburgische Pianist die Symphoniker in dieser Saison zu zum Teil recht unorthodoxem Repertoire: Sogar Elektronisches und Techno-Beats sind dabei.

Für das Orchesterkonzert unter Leitung von Fabien Gabel hat Tristano zwei Raritäten aus dem klassischen Bereich im Gepäck: Prokofjews Fünftes Klavierkonzert und Debussys Fantasie für Klavier und Orchester. Letztere wurde von ihrem Urheber so wenig geliebt, dass er sie schon nach den ersten Proben wieder in der Schublade verschwinden ließ. Für nachgeborene Debussy-Fans ist sie heute dafür eine umso liebenswertere Entdeckung. Prokofjews Fünftes Klavierkonzert ist zwar lange nicht so bekannt wie etwa sein Drittes; doch dafür ist es ein Lieblingsstück all derer, die - wie Francesco Tristano auch - das Klavier vor allem als Rhythmusinstrument schätzen.

Liebesgeschichten 12.12., 19 Uhr, 14.12., 19.30 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 44 02 98