Entertainer Max Raabe und sein Palastorchester geben sich die Ehre

Das wichtigste Utensil von Max Raabe ist - neben seiner warmen Tenorstimme - das Bügeleisen. Denn neben der Musik sind das stilsichere Äußere, der maßgeschneiderte Frack, das Stehkragenhemd, die Taschenuhr und das eng angegelte Haar unverzichtbare Utensilien des Entertainers aus Berlin.

Mit eiserner Konsequenz verkörpert er den Typus des Conferenciers der 20er- und 30er-Jahre-Tanz- und Unterhaltungsmusik. Stets haucht er so kerzengerade, als hätte er einen Stock verschluckt, mit rollendem R in sein Standmikrofon. Obwohl er wie aus der Zeit gefallen wirkt, ist er doch zeitlos populär. Seine Erfolgsgeschichte ist längst eine globale.

Dreimal hat er bereits die New Yorker Carnegie Hall beschallt, hat Russland, Japan und China bereist. Annie Leibovitz lichtete ihn ab und Marilyn Manson buchte ihn für seine Hochzeit. Der ausgebildete Opernsänger hat in seinem Leben wenige Liederabende gegeben, er wechselte 1986 ins seichte Fach und gründete mit Freunden das Palastorchester. Heute gibt er bis zu 120 Konzerte im Jahr allein mit Orchester, Soloabende nicht mitgezählt.

Bei seinen Auftritten am 13. und 26. Februar kommenden Jahres in Hamburg reist er mit den Liedern aus seinem wunderbar lyrischen aktuellen Album "Küssen kann man nicht alleine" an, sanfte eher unbekannte Weisen, geschrieben von den jüdischen Komponisten und Textern Fritz Rotter, Ernst Neubach, Walter Jurmann und anderen. Das bekannteste von ihnen ist noch "Ein Lied geht um die Welt". Sie erzählen von Abschieden und Reisen. Aber natürlich werden auch die Gassenhauer der Schellack-Ära wie "Kein Schwein ruft mich an" oder "Die Männer sind schon die Liebe wert" nicht fehlen.

Max Raabe & Palastorchester 13.2. und 26.2.2011, jeweils 20 Uhr, CCH, Saal 1, Tickets unter T. 30 30 98 98