Der Dirigent Ivor Bolton gastiert mit Werken von Haydn bis Strawinsky

Ein kristallines Programm hat sich das NDR Sinfonieorchester da ausgesucht und die passenden Interpreten gleich mit: Anfang des Jahres kommt der gefeierte Originalklangspezialist Ivor Bolton in die Laeiszhalle und dirigiert Klassisches und Klassizistisches.

Berührungsängste gegenüber sogenannten traditionellen Klangkörpern hat der englische Dirigent nicht: Er arbeitet nicht nur mit renommierten Spezialensembles wie dem Freiburger Barockorchester, sondern prägt seit 2004 als Chef das Mozarteumorchester Salzburg und ist regelmäßiger Gast an der Bayerischen Staatsoper.

Auch das NDR Sinfonieorchester ist offen für manches aus der Ecke der historischen Aufführungspraxis. Entsprechend beredt und vielgestaltig könnten Mozarts Sinfonie C-Dur KV 338 und Klavierkonzert A-Dur KV 488 werden. Solist ist der erst 18 Jahre alte taiwanesisch-amerikanische Pianist Kit Armstrong, ein brillanter Kopf und fein strukturierter Musiker. Sein Mentor Alfred Brendel hat ihn, so gut es ging, vom Wunderkindrummel abgeschirmt; in der Laeiszhalle ist Armstrong zum ersten Mal zu erleben.

Haydns Sinfonie Nr. 96 D-Dur trägt den Beinamen "Le Miracle". Der Legende nach sprang nämlich bei ihrer Uraufführung das Publikum begeistert von den Sitzen auf und entging - ein Wunder eben - einem herabstürzenden Kronleuchter.

Verbürgt ist der himmlische Bezug dagegen bei Igor Strawinskys "Psalmensinfonie". Der NDR Chor und der Knabenchor Hannover wirken mit, wenn Bolton und das Orchester die klingende Geschichte von Strawinskys Rückbesinnung auf seinen orthodoxen Glauben vortragen.

Abo-Konzert 6.1., 20 Uhr, 9.1., 11 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/178 79 80