Konzeptkunst des Kanadiers Rodney Graham

Von der Literatur, den Künsten, der Musik und was man daraus formen kann, handelt die Ausstellung "Rodney Graham. Through the Forest". Erklärend sei allerdings erwähnt, dass der 1949 geborene Kanadier und international erfolgreiche Konzeptkünstler ungewöhnliche Wege einschlägt. Nicht seine Literatur, sondern die von Autoren wie Freud, nicht eigene Werke, sondern etwa die von Picasso eignet sich Graham für seine eigenwillige Kunst an.

Der Künstler kopiert nicht, er interveniert: als eine Art Ko-Autor, der bekannten Texten neue Lesezugänge eröffnet. Er steckt Klassiker in Schuber, die an die Minimal Art eines Donald Judd erinnern. Er erprobt sich als Rollenspieler, der sich mit alter Musik oder mit moderner Malerei befasst. Er unterzieht moderne Wahrnehmung und Autorenschaft einer Prüfung, deren Kriterien Selbstversuch, Ironie und Interesse heißen. Einer der Schwerpunkte von Grahams Hamburger Retrospektive in der Galerie der Gegenwart, ihren mehr als 100 Werken aus der Zeit zwischen 1978 und 2010, liegt in der umfassenden Zusammenstellung seiner Bücher und auf Büchern basierenden Skulpturen, Installationen und Maschinen. Ermöglicht wird die Schau durch die Freunde der Kunsthalle und die Rudolf-Augstein-Stiftung.

Rodney Graham: Through The Forest bis 30.1.2011, Hamburger Kunsthalle, Galerie der Gegenwart, Glockengießerwall, Di-So 10.00-18.00, Do 10.00-21.00