Es ist ein schöner Traum. In einer Nacht das aktuelle Hamburger Theatergeschehen in all seinen Facetten zu erleben. Eine einmalige Gelegenheit zum Spielzeitauftakt in die Programme hineinzuhorchen und Blicke hinter die Kulissen zu erlangen. Zum Beispiel sich zuerst beim Krimi-Salon im Maritim-Hotel Reichshof zu gruseln, um dann vielleicht beim "Ohrenschmaus" mit Arien satt im Allee-Theater zu enden.

Wir straucheln am 11. September wieder durch die Nacht in einem Zustand konstanter, aber wohliger Überforderung. Die ganze Stadt wird zur Bühne, die Theater zu Stationen eines kaum zu bewältigenden Marathons. In der ersten Theaternacht 2004 waren es noch 27 Bühnen, die es zu besuchen galt, in der siebten Hamburger Theaternacht gilt es, zwischen 300 Programmpunkten in 42 Theatern auszuwählen. Mit dem Thalia im Zelt und den Fliegenden Bauten beteiligen sich zwei Häuser zum ersten Mal. Das Ohnsorg-Theater im Bieberhaus ist wegen laufender Bauarbeiten noch nicht mit dabei. Um sich im Dschungel des Programms zurechtzufinden, hilft auch die Kommunikation beim Schlangestehen im Theater-Treppenaufgang.

Dann kann nämlich das Wunder geschehen, dass ein Comedy-Fan sich auf eine Probe des Hamburg Balletts verirrt, der Performance-Anhänger ausnahmsweise im sonst konsequent gemiedenen Stadttheater vorbei sieht. Und am Ende alle gemeinsam in der Theaterbar Zentrale unter dem Dach des Thalia-Theaters einträchtig ihren Wein schlürfen. Die Theaternacht verheißt Genuss für alle Sinne. Und zweifellos wird sie wieder eine Herausforderung für die Kondition sein. Wenn nichts mehr geht, hilft immer noch der von Ohnsorg-Schauspieler Erkki Hopf liebevoll gestaltete Theaterbecher, der in den meisten Häusern gerne immer wieder mit Kaffee aufgefüllt wird.

Auch die Segnungen der Technik bereichern zunehmend das Erlebnis Theaternacht. Ein kostenloser SMS-Service hält die Besucher während der Nacht über aktuelle Entwicklungen, eventuellen Publikumsstau und Programmänderungen auf dem Laufenden. Einfach unter www.hamburger-theaternacht.de anmelden oder während der Veranstaltung am Jungfernstieg. Außerdem bietet der Theaternacht-Podcast jede Menge aufschlussreicher Interviews mit den Machern aller Theater und weitere Hintergründe.

Hamburger Theaternacht 11.9., ab 19.00 bis 1.00, Karten bei allen teilnehmenden Theatern (11 Euro, Ak 14 Euro) sowie in allen Hamburger-Abendblatt-Ticketshops und unter der Ticket-Hotline 040/30 30 98 98; alle Infos im Internet unter: www.hamburger-theaternacht.de