Das Hamburger Konservatorium gehört zu den Initiatoren des neuen Festivals “Hamburg Barock“

Es hat Zeiten gegeben, da war Hamburg eine Musikmetropole, Anziehungspunkt für Musiker aus ganz Europa. Und das ohne Marketingstrategen und auch ohne die Aussicht auf ein Weltspitzenleuchtturmkonzerthaus. Die Zeiten sind nämlich, zugegeben, schon ein bisschen her: Im 17. und 18. Jahrhundert spielte die Stadt eine herausragende Rolle auf den Gebieten der Kirchenmusik; sie hatte ein reges Konzert und am Gänsemarkt sogar die erste öffentliche Oper Deutschlands.

Zur Erinnerung an diese strahlende Epoche findet nun vom 26. September bis zum 3. Oktober erstmals das Festival "Hamburg Barock" statt. Konzerte, Vorträge und ein historischer Gottesdienst würdigen Komponisten wie den Allzeitstar Georg Philipp Telemann, aber auch einen Hieronymus Praetorius, dessen 450. Geburtstag in diesem Jahr begangen wird, oder, heute weniger bekannt, Christoph Graupner, der vor 250 Jahren starb. Begleitend können Sänger und Instrumentalisten Interpretationskurse und Workshops belegen.

Die Initiative zu dem Festival verdankt sich einer ganzen Reihe international tätiger Alte-Musik-Spezialisten, die an der Hamburger Musikhochschule und am Konservatorium unterrichten. Sie haben sich unter dem Dach des Landesmusikrats mit Vertretern des NDR, des Musikwissenschaftlichen Instituts der Universität Hamburg und der Nordelbischen Kirche zu einem "Netzwerk Alte Musik" zusammengeschlossen.

Die Woche soll aber kein einmaliges Ereignis sein. "Wir wollen kontinuierlich arbeiten", sagt Eberhard Müller-Arp, der Direktor des Hamburger Konservatoriums, der dem Netzwerk vorsitzt.

Für das kommende Jahr ist eine Fortsetzung geplant. Dann will das Netzwerk Nachwuchs- und Laienmusiker einbeziehen, aber auch Instrumentenbauer und andere, die mit historischer Aufführungspraxis zu tun haben.