Malerei von Heinz Glüsing im Kunsthaus

Schon vor langer Zeit hat sich der Maler Heinz Glüsing, der in den 50er- und 60er-Jahren zahlreiche Schulen und U-Bahn-Stationen in Hamburg mit großflächigen Wandarbeiten bestückte, für das kleine Format entschieden. Für Bilder, die manchmal nur zwei Handlängen breit sind. Das Format ist handlich. Es zwingt aber auch zur Verdichtung, und genau darin ist Heinz Glüsing ein Meister.

Am 11. September wird der Hamburger Maler 90 Jahre alt. Anlass für das Kunsthaus, ihn mit einer großen Ausstellung zu ehren. Die Schau "Heinz Glüsing. Zwei Handlängen" präsentiert 70 Ölgemälde aus der Zeit von 1957 bis heute und konzentriert sich auf die Landschaftsbilder. Die Gemälde bezwingen das Auge durch ihre äußert differenzierte Farbigkeit, das Sujet - häufig Meereslandschaften oder Stadtansichten - scheint dagegen zweitrangig. Die Natur dient Glüsing eher als Grundlage, auf der sich eine reichhaltige Koloratur entfalten kann.

Glüsings Freund, der Maler und scharfzüngige Kunst-Kritiker Hans Platschek, schrieb über diese Malerei: "Im Fall von Heinz Glüsing geht es um eine Farbigkeit, die noch die geringfügigste Nuance in Beschlag nimmt und Tonalitäten förmlich von hinten her, aus der Leinwand heraus, beleuchtet."

Der Maler Heinz Glüsing wurde 1920 in Hamburg geboren, studierte hier bei Erich Hartmann und Willy Tietze Malerei und später bei Theo Ortner Wandmalerei. Im Rahmen des Programms "Kunst am Bau" führte er zahlreiche Wandgestaltungen aus. Später, von 1966 bis 1979, war er auch als Dozent an der Fachhochschule Hamburg tätig. Seit 1960 arbeitet er in seinem Dachatelier in der Hartwicusstraße, das er vom Mitbegründer der Hamburgischen Sezession Fritz Flinte (1876-1963) übernahm.

Heinz Glüsing. Zwei Handlängen 30.8. bis 10.10., Di-So 11.00-18.00, Kunsthaus Hamburg, Klosterwall 15, Katalog 16,80 Euro