Das Abendblatt stellt den fünfköpfigen Stab von Chefcoach Armin Veh vor

Hamburg. Neue Besen kehren gut. Wenn der Volkmund auch mit dieser Weisheit recht behalten sollte, dann dürfte dem HSV eine ziemlich gute Saison bevorstehen. Die Hamburger haben einen neuen Sportchef und einen neuen Nachwuchskoordinator, sie hatten zwischenzeitlich einen neuen Sportdirektor, um dann - auch das dürfte neu und einmalig in der Liga sein - noch vor dessen ersten offiziellen Arbeitstag - zugegeben gezwungenermaßen - auf dessen Dienste zu verzichten. Aber vor allem hat der HSV mit Armin Veh - mal wieder - einen neuen Cheftrainer.

Veh sei der richtige Trainer zur richtigen Zeit, hatte HSV-Chef Bernd Hoffmann bei dessen Präsentation vor knapp drei Monaten gesagt. Ein Satz, den er so oder in ähnlicher Form schon häufiger gebrauchen musste. Hoffmanns "Wunschkandidat" ist nach neun HSV-Trainern in den vergangenen neun Jahren nun also Coach Nummer zehn im zehnten Jahr. "Ich habe ein gutes Gefühl, dass es länger trägt", sagte Hoffmann, den derartige Zahlenspiele längst nicht mehr schocken.

Und tatsächlich konnte Veh bereits nach wenigen Wochen die traditionell kritische Anhängerschaft mehrheitlich auf seine Seite bringen. Veh ist offen und charmant, aber auch konsequent. Und wahrscheinlich ist er auch ein guter Trainer. Ob er im Gegensatz zu seinen Vorgängern beim HSV aber tatsächlich nachhaltige Arbeit leisten kann und vor allem darf, wird sich wohl erst im Laufe der kommenden Wochen und Monaten zeigen. "Wenn wir gewinnen, ist alles gut", weiß Veh, "und wenn wir verlieren, ist alles schlecht".

Der gebürtige Augsburger scheint aber genaue Vorstellung davon zu haben, wie er mehr Spiele gewinnt als verliert. "Ich lege großen Wert auf Respekt. Bei mir wird es keine lange Leine geben", sagte Veh bei seiner Vorstellung. Was er meinte, dürften die Hamburger Profis, denen in der Bundesliga nicht unbedingt der Ruf "pflegeleicht" vorauseilt, nach dem schweißtreibenden Lauftrainingslager auf Sylt und spätestens nach dem zweiten Trainingslager in Österreich verstanden haben.

Auch taktisch will Veh sich von seinem erfolglosen Vorgänger Bruno Labbadia absetzen. Statt mit 4-4-2 will der 49-Jährige zukünftig 4-2-3-1 spielen. Am Ende - und das weiß niemand besser als Veh selbst - wird ihm der Erfolg Recht geben. Oder eben auch nicht.

PS: Auch Armin Veh wird nicht alleine beim HSV arbeiten. Das Abendblatt stellt seinen Trainerstab vor:

Co-Trainer Michael Oenning

Oenning ist Vehs wichtigster Ansprechpartner in der täglichen Trainingsarbeit. Dem ehemaligen Verbandssportlehrer wird ein gutes Auge für Talente nachgesagt. Sein Fußballfachwissen konnte der 44-Jährige auch jahrelang als Assistent von TV-Kommentator Marcel Reif nachweisen.

Assistenztrainer Reiner Geyer

Veh kennt Geyer, 46, seit ihrer gemeinsamen Zeit in Fürth und in Reutlingen. Im Trainingslager durfte Geyer einen Großteil der taktischen Einheiten leiten. Anders als Vorgänger Ricardo Moniz, der nach Salzburg wechselte, soll Geyer nicht als Techniktrainer arbeiten. Zuletzt trainierte er die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart.

Torwarttrainer Ronny Teuber

Bereits von 2003 bis 2007 trainierte Ronny Teuber die Torhüter des HSV. Der Nachfolge Claus Reitmeiers soll neben dem Torwarttraining von Rost, Drobny und Hesl auch für das Torwart-scouting zuständig sein.

Athletiktrainer Markus Günther

Neben der Athletik kümmert sich der 43-Jährige vornehmlich auch als Reha-Trainer um die Rekonvaleszenten. Der Diplomsportlehrer, der innerhalb der Mannschaft sehr geschätzt wird, ist ein echtes HSV-Urgestein. Günther ist bereits seit September 2003 im Verein.

Leistungsdiagnostiker Manfred Düring

Auch Manfred Düring ist bereits seit drei Jahren im Verein. Der Trainingswissenschaftler, der vor der Vorbereitung die Urlaubspläne für der Profis ausgearbeitet hatte, ist nicht nur bei den regelmäßigen Leistungstests wichtigster Ansprechpartner Vehs. Besonders bei den schweißtreibenden Konditionseinheiten im Lauftrainingslager auf Sylt ließ Veh Düring das Training größtenteils leiten.