kennen Sie das Gefühl, wenn Sie an einen Ort kommen und Sie plötzlich ein Gefühl von Vertrautheit und Wärme überkommt? So geht es mir jedes Mal, wenn ich nach einem längeren Urlaub zurück nach Hamburg komme und die Stadt mit ihren Kirchtürmen auftaucht. Dann spüre ich, so schön es auch woanders war, dass Hamburg meine Heimat ist. Der vertraute Anblick unserer Stadt ist uns wichtig. Seit Jahrhunderten geben die Kirchen Hamburgs den Menschen Orientierung - der Michel und St. Katharinen deuten den Weg zu Hafen und Altstadt. St. Jacobi und St. Petri ragen als Ruheoasen in der hektischen Innenstadt hervor. Und der St. Mariendom ist ein Ort der Begegnung im bunten Stadtteil St. Georg.

Wird der Blick auf diese Hauptkirchen von Neubauten verstellt, dann verändert sich das Stadtbild und, wie im Fall St. Katharinen, vielleicht sogar die Struktur des Quartiers. Dagegen wehren sich Bürger - zu Recht.

Dass die Hamburger seit jeher für oder gegen ihre Kirchen gekämpft haben, zeigt unser Autor Matthias Gretzschel in seinem spannenden Streifzug durch die Geschichte der Hamburger Hauptkirchen. Es ist zugleich eine Hommage an diese prachtvollen Bauwerke.

Passend dazu, haben wir auf der letzten Seite einen kleinen Kirchen-Knigge zusammengestellt. Denn im Laufe der Jahre haben sich auch dort Regeln und Traditionen verändert. Natürlich ist jeder Besucher willkommen, aber manchmal muss man an ihr Fingerspitzengefühl appellieren. Es hilft, wenn man sich vorstellt, dass die Kirche ein ganz besonderer Raum ist, der nicht nur Schönheit und Kulturerbe widerspiegelt, sondern Menschen auch als Ort der Ruhe und der Zwiegespräche mit Gott dient.

Ihre Sabine Tesche