Dejan Pecic beginnt eine Lehre als Industriemechaniker bei Daimler

Er ist so ein Typ, der ankommt: offen, höflich und fast immer gut drauf. Sein sympathisches, selbstbewusstes Auftreten hat augenscheinlich auch die Personalverantwortlichen in seinem zukünftigen Ausbildungsbetrieb überzeugt. Ab August gibt Dejan Pecic Vollgas bei der Daimler AG in Hamburg. Dort macht der gebürtige Serbe, der die Schule Fraenkelstraße besucht hat, eine Ausbildung zum Industriemechaniker.

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Nebenbei will Dejan unbedingt noch einen Traum verwirklichen und den Realschulabschluss machen. Denn ehrgeizig, das ist der 17-Jährige aus Barmbek nämlich auch. Im Fach Mathe steht in seinem Abschlusszeugnis eine glatte Eins. "Ja, ich bin ein Mathe-Ass und finde den Umgang mit Zahlen und Formeln einfach nur spannend und locker", bekennt Dejan mit einem strahlenden Lächeln. Mit dem Einstellungstest bei Daimler hatte er folglich wenig Probleme.

Wenn da nur nicht die Fehlzeiten auf seinem Zeugnis in der achten Klasse gewesen wären! Dejan musste reichlich Energie aufbringen, um den Meister von Daimler mithilfe seiner Mutter davon zu überzeugen, dass er durchaus pünktlich und zuverlässig sein kann.

Aufgrund dieser Erfahrung rät Dejan allen Schülern, Fehlzeiten möglichst zu vermeiden. "Damit macht man in der Arbeitswelt keinen guten Eindruck", warnt der lese- und sportbegeisterte Jugendliche. Ebenso empfiehlt er Gleichaltrigen in der Bewerbungsphase, sich selbst realistisch einzuschätzen und auch professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, zum Beispiel bei der Agentur für Arbeit oder bei der Arbeitsstiftung Hamburg. Und schließlich empfiehlt Dejan, sich keine zu hohen Ziele zu stecken und vor allem Vorstellungsgespräche ausgiebig vorher zu üben. "Dann kommt man nicht so nervös rüber, wirkt entspannter und kommt weniger ins Stottern", meint er.

Voraussetzung für eine Ausbildung zum Industriemechaniker sind analytisches und technisches Verständnis. Bewerber sollten außerdem über ein solides Grundwissen in Mathe und Physik sowie über ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen verfügen. Gern gesehen sind von den ausbildenden Betrieben ferner präzise arbeitende, verantwortungsbewusste und teamfähige Schulabgänger.

Dass Dejan einen handwerklichen Beruf wollte, in dem er viel mit Maschinen zu tun hat, war ihm schon als Kind klar. Er habe schon immer gern gebastelt und getüftelt, berichtet er. Bei Daimler und somit bei einem der erfolgreichsten Automobilunternehmen der Welt gelandet zu sein, macht ihn ungeheuer stolz. In der industriellen Serienproduktion bei Daimler werden Bauteile in großen Stückzahlen gefertigt. Dies erfordert einen reibungslosen Betrieb von Industrierobotern und computergesteuerten Bearbeitungszentren.

Als Industriemechaniker wird Dejan voraussichtlich eines Tages für den einwandfreien Betrieb der Industrieroboter und Bearbeitungszentren verantwortlich sein. Um für diese Aufgabe gewappnet zu sein, wird er in den nächsten Jahren lernen, Dreh-, Fräs- und Bohrmaschinen zu steuern, zu warten oder sie für neue Herausforderungen umzurüsten. Die Herstellung mechanischer Verbindungen steht ebenso auf dem Ausbildungsprogramm wie das Montieren und Verdrahten mechanischer, elektromechanischer sowie elektrischer Bauteile zu Baugruppen. Außerdem werden Dejan und seine Azubi-Kollegen erfahren, wie Zeichnungen zu lesen, Skizzen anzufertigen und Abläufe zu planen sind. Und die angehenden Industriemechaniker werden lernen, worauf es beim Prüfen, Messen, Überwachen und Instandhalten von Produktionsanlagen ankommt. Schließlich ist es für jeden Betrieb ein teures Vergnügen, wenn die Produktion stockt, weil Bänder und Räder nicht laufen.

Nach Abschluss der Ausbildung setzt Daimler die Industriemechaniker in der Arbeitsvorbereitung, Fertigung oder Qualitätskontrolle ein. Das Daimler-Werk Hamburg ist ein bedeutender Lieferant für Abgastechnologie, Achsen, Achskomponenten, Lenksäulen und intelligente Leichtbaustrukturteile für die Pkw-Produktpalette von Mercedes-Benz, Smart und Maybach. Im Hamburger Werk befindet sich zudem das Leichtbauzentrum für Fahrwerkkomponenten des Konzerns.

Dejan kann das anspruchsvolle Ausbildungsprogramm nicht schocken. "Wenn ich mich reinhänge, schaffe ich das schon", ist der mit 1,88 Metern hoch gewachsene, junge Mann mit den brauen Augen zuversichtlich. Und zählt die Tage bis zum Beginn der Ausbildung.