Einwöchige Messungen nach dem Absacken des Erdreichs an der Marienhöhe ergaben keine weiteren Auffälligkeiten. Stadtverwaltung gibt Entwarnung für 75 Anwohner

Quickborn. An der Quickborner Marienhöhe hat sich der Boden beruhigt. Nach einwöchigen permanenten Messungen sei keinerlei Erdbewegung mehr aufgetreten, gab die zuständige Fachbereichsleiterin Helga Lohse am Freitag bekannt. Am Abend zuvor sind die rund 75 Bewohner des Mehrfamilienhauses Marienhöhe 8 bis 14 eingehend über den neuesten Stand informiert worden.

Eine Woche zuvor schien die Lage kritisch: Der Boden war - wie berichtet - an einer Stelle des Spielplatzes vor dem Haus 70 Zentimeter weggesackt. Für die Häuser war bereits ein Evakuierungsplan ausgearbeitet worden, wonach die Bewohner in einer benachbarten Schule hätten vorübergehend untergebracht werden sollen.

"Wir gehen jetzt davon aus, dass sich der Boden gesetzt hat und mit weiteren Absackungen nicht zu rechnen ist", stellte Helga Lohse fest. Um aber sicher zu gehen, dass dies wirklich so ist, würden die elektronischen Messungen im Keller des Hauses sowie an mehreren Stellen rundherum fortgesetzt und weiterhin ausgewertet. Dabei würden mögliche Schwingungen und Rissveränderungen erfasst. Sobald diese einen bestimmten Grenzwert überschreiten, werde automatisch die Stadtverwaltung, Polizei und Feuerwehr informiert und auch die Bewohner sofort darüber in Kenntnis gesetzt. Auch die Wasserversorgung, die unmittelbar nach dem Erdfall über eine Notleitung umgeleitet wurde, soll ab kommender Woche wieder über die Hauptfrischwasserleitung laufen. Da man nicht wissen konnte, ob diese durch die Erdbewegung in Mitleidenschaft gezogen wurde, ist diese aus Sicherheitsgründen abgeschaltet worden. Weiterhin aber bleiben die Marienhöhe sowie die Anliegerstraße für den Verkehr gesperrt.

Geologen des Landesamtes für ländliche Räume sind von Anfang an eingeschaltet worden. Als mögliche Ursache des so genannten Erdfalls in Quickborn hat der Experte Thomas Liebsch-Dörschner den Salzstock ausgemacht, der sich unter der Erde in Quickborn befindet. Im Übergang zum Erdboden, 20 bis 46 Meter unter der Erdoberfläche, gebe es loseres Gestein, dass vom Grundwasser ausgespült werden könne und so Hohlräume verursache, erklärt der Geologe. Dies sei schon einmal vor 12 000 Jahren in Quickborn passiert, was zur Entstehung de Prophetensees führte. Meist aber seien Erdfälle einmalige Ereignisse. Nachsackungen träten eher selten auf.