Das 9. und 10. Symphoniekonzert dirigieren Mikhail Pletnev und Jeffrey Tate

"Das Neunte" überschreiben die Hamburger Symphoniker bündig ihr vorletztes Konzert der Saison. Unter Leitung von Mikhail Pletnev schlagen die Musiker einen Bogen von Beethovens streng klassisch gehaltener Zweiter Sinfonie über Prokofjews Erstes Klavierkonzert in das St. Petersburg der Spätromantik zu Alexander Glasunow.

Wenn Beethoven in seiner Zweiten auch die Grenzen der überkommenen Formen und Maße sachte zu verschieben begann, so ist das Werk doch in Aufbau und Tonsprache ganz Kind seiner Zeit. Gut ein Jahrhundert später lehnte sich der junge Prokofjew einerseits an die Traditionen an, andererseits trug seine Musik unverkennbar moderne Züge. In seinem Ersten Klavierkonzert verneigte sich Prokofjew vor romantischen Wegbereitern wie Liszt und Rachmaninow. Den hochvirtuosen Solopart übernimmt die Pianistin Anastasia Voltchok. Der Abend mündet in die Ballettmusik "Die Jahreszeiten" von Glasunow, die so russisch klingt wie sonst nur weniges: Man hört die Schneeflocken tanzen oder die Gnome huschen, es schwärmen die Kantilenen und drehen sich die Walzerrhythmen.

Für einen flirrenden Saisonausklang sorgen dann Chefdirigent Jeffrey Tate und die Sopranistin Anne Schwanewilms unter dem vielsagenden Motto "1001 Nachtmusik". Auf dem Programm stehen Werke von Saint-Saëns, Britten und Roussel. Und, natürlich, Maurice Ravels unsterbliche "Shéhérazade". Schließlich ist es die Wesirstochter, die die berühmten 1001 Nächte zu einem Fest der Erählkunst macht.

"Das Neunte" 20.5., 19.00, Laeiszhalle

"1001 Nachtmusik" 10.6., 19.00, Laeiszhalle. Karten unter T. 44 02 98