Sie mag's gern französisch. Magdalena Kozená hat einige Jahre in Paris gelebt, sie war mit einem französischen Kollegen verheiratet - und sie frönt ihrer Frankophilie auch musikalisch. Auf ihrem Album "French Arias" von 2003 sang die Mezzosopranistin französische Opernarien; in in einem Interview schwärmte sie: "Diese Sprache klingt wie Malerei. Jedes Wort wird mit einer bestimmten Farbe geschrieben. Man muss malen, was man sagt."

Für ihren Hamburger Auftritt braucht die Sängerin einen besonders zarten Pinsel - denn da präsentiert sie eine Auswahl von (überwiegend) französischen Liedern mit allerfeinsten Farbnuancen. Ihr Programm beginnt mit Ravels "Vocalises-étude" und den "Ariettes oubliées" von Claude Debussy. Der Komponist vertont hier Gedichte von Paul Verlaine, deren sinnliche Sprache selbst schon musikalisch klingt.

Nach der Pause - und nach einem Ausflug zu Britten und Dean - widmen sich Magdalena Kozená und ihr Klavierpartner Malcolm Martineau (der übrigens kein Franzose ist) einigen Fauré-Liedern und dem Zyklus "Poèmes pour Mi" von Messiaen.

Bei ihren Interpretationen profitiert die Tschechin davon, dass sie die Sprache nicht nur liebt, sondern längst auch fließend beherrscht. Das war zu Beginn ihrer Karriere noch nicht so. Damals sagte der Dirigent Marc Minkowski: "Sie singt zwar wunderschön, aber ich verstehe kein Wort."

Liederabend Magdalena Kozená 8.6., 20.00, Laeiszhalle, Kleiner Saal. Karten unter T. 35 76 66 66