Carlo Montanaro kommt aus Florenz, der Geburtsstadt der Oper, und ist der Spross einer Musikerfamilie. Wie hätte er da etwas anderes werden sollen als Operndirigent? So jedenfalls erzählt der frischgebackene musikalische Leiter des Polnischen Nationaltheaters heute selbst seine Geschichte: "Ich bin in der Oper groß geworden. Mein Vater war Sänger, meine Mutter spielte Violine und Viola im Opernorchester; und ich war immer mit dabei. Ich war umgeben von Musik, bei den Proben, den Aufführungen und zuhause. Schon meine Großmutter war Sängerin, Großvater war Pianist und Komponist. Ich weiß gar nicht mehr, welche Oper ich zuerst gehört habe."

Montanaro hat die Oper also buchstäblich mit der Muttermilch eingesogen. Heute dirigiert er an der Bayerischen Staatsoper, an der Deutschen Oper Berlin, in Dresden, Weimar, Tel Aviv, Japan und natürlich in Hamburg. Neben der Neuproduktion von "Manon Lescaut" wird der Vollblutopernmusiker hier auch bei Repertoirevorstellungen von Verdis "Macbeth" und Puccinis "Turandot" den Taktstock führen.

Auf der Bühne steht dann in der Rolle der chinesischen Eisprinzessin Turandot Catherine Foster. Die britische Sopranistin ist im Moment die erste Wahl für Frauentypen mit, sagen wir mal, ausgeprägter Persönlichkeit. Als Brünnhilde brillierte sie schon am Staatstheater Weimar, und auch bei den beiden Ring-Zyklen 2012 an der Hamburgischen Staatsoper verkörperte sie die Power-Walküre.

Der Fürst Macbeth hätte von dominanten Frauen bestimmt auch ein Lied zu singen gewusst. Ohne sein ehrgeiziges Ehegespons wäre er wohl nie König und der Inbegriff der Ruchlosigkeit geworden - und wir hätten heute nicht Shakespeares Drama und Verdis Oper. In der Rolle der Lady Macbeth wird nun Paoletta Marrocu zu hören sein; den mörderischen Pantoffelhelden singt Franco Vassallo.

"Turandot" 26.4., 1., 5. und 8.5., jeweils 19.30

"Macbeth" 2., 7., 10. und 14.6., jeweils 19.00

Karten unter T. 35 68 68