Boris Blacher leitet die “Sommerliche Serenade“ zum Saisonausklang

Sommerliche Serenade, das klingt nach Lampions, lauer Luft und gespritztem Weißwein. Unter diesem Motto lässt die Hamburger Camerata mit einem beschwingten und gewohnt beziehungsreichen Programm ihre Interimssaison ausklingen. Bevor der Schweizer Simon Gaudenz den Posten des musikalischen Leiters übernimmt, macht das Kammerorchester mehr als nur eine Tugend aus der Abwesenheit eines Chefs und bringt ein Programm ganz ohne Dirigenten. Dazu hat sie den Geiger Kolja Blacher eingeladen, seines Zeichens Professor an der Berliner Hochschule für Musik Hanns Eisler, ehedem Konzertmeister der Berliner Philharmoniker und heute weltweit gefeierter Solist und Kammermusiker.

Bei der Camerata frönt er gewissermaßen seinem Hobby und leitet das Konzert vom Konzertmeisterpult aus. Blacher studiert mit dem Ensemble ein Concerto grosso von Corelli ein. Außerdem stehen Werke aus dem 20. Jahrhundert auf dem Programm: "Vier transsylvanische Tänze" des Ungarn Sándor Veress und ein Divertimento von Boris Blacher. Die Namensgleichheit ist kein Zufall: Der Komponist war der Vater des Geigers. Der ist natürlich auch als Solist zu hören - in Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten". Blacher spielt nicht nur den "Sommer", sondern gleich alle vier halsbrecherischen Violinkonzerte des Zyklus.

"Sommerliche Serenade" 6.6., 20.00, Laeiszhalle. Karten unter T. 45 33 26