“NDR das neue werk“ porträtiert den Komponisten Enno Poppe

"Das Streichquartett ist die Heimat der abendländischen Bürgermusik", so hat der Komponist Enno Poppe einmal gesagt. "Schönberg und seine Nachfolger konnten so die unglaublichsten Expeditionen unternehmen, ohne das Wohnzimmer zu verlassen." In der guten Stube der Neuen Musik in Hamburg, dem Rolf-Liebermann-Studio des NDR, erkundet Enno Poppe nun mit dem Ensemble Resonanz die höhere Mathematik des Streichquartetts: Auf dem Programm des Poppe-Porträts im Rahmen der Reihe "NDR das neue werk" stehen "Tier" für ein Streichquartett von Enno Poppe, die Uraufführung eines neuen Stückes für zwei Streichquartette von Oliver Schneller, Poppes "Wald" für vier Streichquartette sowie Werke von Scelsi und Xenakis.

Für Enno Poppe ist das Streichquartett die ideale Form, um den Klang quasi unters Mikroskop zu legen und bis in die feinsten mikrotonalen Verästelungen auszuhorchen. Er "spalte das Atom der Musik", sagt der 1969 im Sauerland geborene Komponist von sich. Diese Konzentration auf die feinsten Nuancen eines Einzeltones verbindet ihn direkt mit Giacinto Scelsi, von dem an diesem Abend "Ohoi" für 16 Streicher zu hören sein wird. Iannis Xenakis' "Aroua" für 12 Streicher dagegen ist fast schon ein Markenzeichen des Ensemble Resonanz.

Enno Poppe & Ensemble Resonanz 12.5., 20.00, Rolf-Liebermann-Studio. Karten unter T. 0180/178 79 80* oder www.ndrticketshop.de