24 Menschen mit Behinderung sollen im Flecken wohnen. Diakonische Einrichtung sucht Grundstück

Harsefeld. In Harsefeld soll ein Wohnprojekt für Menschen mit geistiger Behinderung entstehen. Die diakonische Einrichtung "Rotenburger Werke" plant in zentraler Lage des Fleckens den Bau eines Wohnhauses für 24 Erwachsene mit Behinderung. In enger Zusammenarbeit mit dem Elternverein "Wohnprojekt Geest" (WoGee) sind erste Pläne entwickelt worden. Auch die Verwaltung steht hinter dem Projekt.

"Wir haben es hier in Harsefeld mit einem Idealfall zu tun", sagte Jutta Wendland-Park, Vorstandsvorsitzende der Rotenburger Werke, bei der Präsentation des Projekts, "die Zusammenarbeit mit der Verwaltung Harsefelds und den Vertretern des Elternvereins ist wirklich gut." Gemeinsam planen die Verantwortlichen ein Wohnangebot, das Menschen mit Behinderung die Möglichkeit bietet, ein möglichst selbstbestimmtes und eigenständiges Leben zu führen. Wichtig ist dabei, dass die Menschen in der Nähe ihrer Familien leben können und gleichzeitig in die Gemeinde eingebunden sind. Zusätzlich soll es an dem Standort ambulante Betreuungsangebote geben.

Heike Papa von den Rotenburger Werken sagte: "In unserem Hauptsitz in Rotenburg/Wümme leben Menschen aus dem Landkreis Stade, die uns signalisieren, dass sie gern näher an ihren Familien und Freunden leben wollen. Der Bedarf an solch einem Wohnprojekt ist hier durchaus gegeben."

Das sehen auch die Eltern des Vereins WoGee so. Sie haben im vergangenen Jahr den Kontakt zu den Rotenburger Werken hergestellt und engagieren sich seither für den Aufbau des barrierefreien Wohnprojektes mit 24-Stunden-Betreuung. Die Vorsitzende Angelika von der Brelje sagt: "Hier sollen junge Menschen nach Beendigung der Schulpflicht in kleinen, familiär strukturierten Einheiten leben. Meine jetzt zwölf Jahre alte Tochter soll sich später aussuchen können, wo sie wohnen möchte. Natürlich hätte ich sie da gern in meiner Nähe."

Ganz am Anfang stehe die Arbeit an dem Projekt nicht mehr, sagt Samtgemeindebürgermeister Rainer Schlichtmann. "Im Verwaltungsausschuss ist das Wohnprojekt bereits thematisiert worden. Wir sehen uns in der Verantwortung, an dem Projekt mitzuarbeiten und machen das auch gerne."

Um das Projekt zu konkretisieren, müsse nun ein Grundstück gefunden werden. "Es ist nicht so einfach, ein zirca 3000 Quadratmeter großes Grundstück in zentraler Lage zu finden." Auch Michael Ospalski, Bürgermeister des Fleckens Harsefeld, sagt: "Wir haben bereits Gespräche mit Eigentümern geführt, um möglichst bald einen passenden Platz anbieten zu können." Der zeitliche Rahmen für die Umsetzung des Wohnprojekts hängt vom Erfolg bei der Grundstückssuche ab. Die Wohnräume sollen 2013 oder spätestens 2014 eröffnet werden.