Da haben sich die Richtigen gefunden: Der junge Fagottist Christian Kunert, Preisträger des renommierten ARD-Musikwettbewerbs und Solofagottist bei den Philharmonikern Hamburg, kommt mit der Kammerakademie Potsdam nach Wolfsburg, einem jener kleinen, feinen Kammerorchester, die sich einst abseits der etablierten Strukturen gründeten, um sich ohne Zugeständnisse an die Erfordernisse des Musikbetriebs möglichst herrschaftsfrei der Kunst zu verschreiben. Man hört es ihrem radikal lebendigen Spiel bis heute an.

Auf dem Programm der Matinee stehen Werke vom Barock bis zur Moderne, von Johann Pachelbel bis Jean Françaix. Pachelbel? Der mit dem Kanon, den jedes Schulorchester zu seinem Repertoire zählt? Genau der. Wer sich jetzt gähnend abwenden möchte, könnte etwas Aufregendes verpassen. Man kann sich nämlich keine berufeneren Künstler wünschen, um vorzuführen, wie sehr es darauf ankommt, was man aus einem Stück macht.

Neben zwei echten Fagottkonzerten von Vivaldi und besagtem Françaix, dessen hinreißend geistreich-witzige Tonsprache auch für moderner Musik weniger zugeneigte Ohren ein Genuss ist, haben die Künstler auch ein Werk gekapert: Kunert spielt die Bearbeitung eines Flötenkonzerts von Carl Philipp Emanuel Bach. Da kann er seine phänomenale Virtuosität gut brauchen. Zur Freude aller Beteiligten.

Christian Kunert 22. April, 11.00, FreiRaum