Der finnische Choreograf Kenneth Kvarnström inszeniert “(play)“ zu live gespielter klassischer Musik

Spiel heißt auf Englisch "play". Es bedeutet auch, ein Instrument oder Theater zu spielen. Folglich bezeichnet "play" auch ein Theaterstück. So lakonisch nennt Kenneth Kvarnström seine neue, musikalisch und visuell raffinierte Choreografie, die das Festival als Deutschlandpremiere präsentiert.

"(play)" bedeutet für den finnischen Tanzkünstler in mehrfacher Hinsicht ein neues Spiel. Erstmals inszeniert er Tanz zu klassischer Live-Musik. Spannt in der Szenen-Collage den Bogen von barocken bis zu modernen Kompositionen. Gewöhnlich gehen Choreografen von der Musik oder dem Körper aus, um spezielles Bewegungsmaterial zu entwickeln. Für "(play)" ließ sich Kvarnström durch Kostüme inspirieren, die drei Modedesigner entwarfen. Aparte weiche, weite Hosenröcke in Schwarz und Rot unterstreichen in Bachs "Goldberg-Variationen" die Schwünge der Drehungen und Figuren. Ein skurriles Intermezzo zum Basslautenspiel liefert das Männer-Trio in Kilts. Demonstrativ entledigen sich die Kerle im Schottenrock ihrer Slips, spielen augenzwinkernd über den Boden hechtend mit dem Voyeurismus des Publikums. Um ihm dann zu zeigen, was es sehen will: Das "(play)" der Körper mit den Kostümen und Klängen.

Kenneth Kvarnström: "(play)" 2. bis 4. Mai, jew. 20.00, KraftWerk