Auswanderer-Ikone Konny Reimann aus Schenefeld kehrt für ein paar Tage nach Norddeutschland zurück

Schenefeld/Gainesville. Er ist Deutschlands bekanntester Auswanderer. Vor acht Jahren gewann Konny Reimann eine Greencard und zog mit seiner Frau Manu und den Kindern Janina und Jason von Schenefeld nach Texas. Ein Kamerateam von RTL begleitete ihren Start ins neue Leben und machte sie berühmt. Am Freitag kam der 57-Jährige nach Elmshorn, Pinneberg und Quickborn, um Autogramme zu geben. Das Abendblatt telefonierte zuvor mit ihm auf dessen Ranch in Texas.

Wann waren Sie das letzte Mal in Ihrer alten Heimat?

Konny Reimann:

Vor sechs Wochen. Im Frühjahr und Herbst habe ich Zeit, nach Deutschland zu reisen. In der Sommersaison bin ich in Texas unabkömmlich - zuviel zu tun. In meiner Heimatstadt Schenefeld bin ich aber selten. Hin und wieder besuche ich dort mal einen Freund. Ansonsten besuche ich meinen Vater, der in Harburg lebt. Die Zeit ist knapp. Ich werde nur vier Tage in Deutschland und die meiste Zeit als Werbegesicht für "Halberstädter Würstchen" im Norden unterwegs sein. Unter Anderem, neben Autogrammstunden in Verbrauchermärkten im nördlichen Umland von Hamburg, werde ich gemeinsam mit meinem alten Freund Yorck und den Gewinnern eines Preisausschreibens am Sonnabend in Hohenlockstedt Fallschirm springen.

Was vermissen Sie denn an Schenefeld?

Ich bin ja nicht so der große Vermisser. Eigentlich nur die Eisdiele Eisart. Dort war ich hin und wieder.

Und was ist mit Würstchen und Brot?

Zu 99 Prozent bekommen wir in Texas alle Lebensmittel, die wir brauchen. Quark und Brot machen wir selber. Im German Deli gibt es von Maultaschen bis Blutwurst alles, was man aus Deutschland kennt. Wir haben ganz in der Nähe einen Schlachter, der deutsche Vorfahren hat - wie ungefähr die Hälfte aller Texaner.

Es gibt also nichts, was Sie nach acht Jahren in Texas vermissen?

Doch, die Elbe und die Nähe zum Wasser. In Schenefeld haben wir am Klövensteen Ruhe und Natur genossen. Unsere nächsten Nachbarn waren Pferde. Darum haben wir dann auch das Grundstück am Moss Lake in Gainesville gekauft. Hier können wir mit dem Boot raus und das Wasser genießen.

Angeln Sie auch?

Dafür habe ich leider keine Zeit. Ich habe zu viele Projekte am laufen.

Und was sind das für Projekte?

Ich habe einen großen Greyhound-Bus gekauft und zum Wohnmobil umgebaut und mit Toilette, Küche und großem Ledersofa ausgestattet. Von innen ist er komplett mit Holz vertäfelt. Wenn ich aus Deutschland zurückkomme, werden wir damit nach Florida fahren, wo wir die Crew von RTL treffen werden. Sie werden uns zehn Tage bis Key West begleiten. Wenn "Die Reimanns auf Reisen" gut anläuft, wird es wohl noch weitere Folgen geben. Das zweite Projekt ist, dass ich unser Haus von außen verkleiden muss. Auch Innen muss noch einiges getan werden. Darum wird mein erster Gang nachdem ich in Hamburg aus dem Flugzeug gestiegen bin, der Gang zu Harrys Fliesenmarkt sein.

Sie haben ihre Gästehäuser Schenefeld, Blankenese und Dithmarschen genannt. Kommen Ihre Gäste aus Deutschland?

Es kommen hauptsächlich Deutsche. Die meisten kennen uns aus dem Fernsehen. Es gibt aber auch Urlauber, die nur die Ruhe genießen möchten.

Welche Unterschiede haben Sie zwischen Texanern und Schenefeldern festgestellt?

Ich glaube nicht, dass es den Schenefelder oder den Texaner gibt. Was aber auffällt, ist die Gelassenheit der Texaner. Es gibt keine Hast beim Einkaufen und die Autofahrer warten, wenn ein Fußgänger über die Straße will. Ich bin sicher, die amerikanischen Autos sind alle mit Hupen ausgestattet. Gehört habe ich sie aber noch nicht.