unter uns leben Frauen, die seit Jahren hier wohnen, ohne die deutsche Sprache zu sprechen, manche können nicht lesen und schreiben. Viele von ihnen sorgen isoliert von der Außenwelt fast ausschließlich für ihre Kinder und den Ehemann. Ihrem Mann sind sie oft aus ihrer Heimat nachgefolgt - aus Liebe oder weil ihre Eltern es so wollten. Diese Frauen kommen aus der Türkei, aus afrikanischen und arabischen Ländern und sind hier mit Werten und einer Kultur konfrontiert, die ihnen oft völlig fremd ist - und die ihnen meistens auch keiner erklärt. Es ist schwierig, an diese Mütter ranzukommen, zumindest mit den normalen Integrationsangeboten. Sie haben oft zuwenig Zeit, vielleicht auch Berührungsängste. Deswegen hat die Diakonie nun mit den Stadtteilmüttern ein Projekt in Altona initiiert, das diese Frauen genau dort abholt, wo sie sind - ganz unbürokratisch, auf direktem Weg und ganz individuell. Mütter, die die gleiche Sprache wie sie sprechen und den gleichen kulturellen Hintergrund haben, bieten ihnen Rat und Hilfe an. Sie fungieren als eine Art Türöffner.

Gleichzeitig ist es für die Stadtteilmütter eine Möglichkeit, Zugang zum Arbeitsmarkt zu finden, das eigene Selbstvertrauen zu stärken und Vorbild in ihrem Quartier zu sein. Ein Win-Win-Projekt für alle Seiten, wie sich in den anderen Städten, in denen es das Projekt schon länger gibt, gezeigt hat. Wie der Alltag zweier Stadtteilmütter aussieht, haben die Autorin Hanna-Lotte Mikuteit und der Fotograf Marcelo Hernandez in unserer großen Reportage beschrieben.

Falls Sie sich gerade überlegen, ob Sie ein Testament machen oder wie Sie ihr Erbe verteilen wollen, lege ich Ihnen die letzte Seite ans Herz - dort steht, welche Fehler man vermeiden und wie man Streitereien lösen kann.

Viel Spaß beim Lesen, wünscht

Ihre Sabine Tesche