Bildungssenator Ties Rabe mal ganz persönlich

Drei Schülerinnen haben das Interview mit Ties Rabe geführt, aber letztendlich waren etliche Schulkameraden am Entstehen beteiligt. Denn die drei Mädchen haben in ihrer Schule rumgefragt, was Schüler wirklich vom Schulsenator wissen wollten.

Schüler machen Zeitung:

Unsere Turnhalle ist zu klein und wir müssen immer 1,7 Kilometer zur Nachbarschule gehen. Wie wird das in Zukunft weitergehen?

Ties Rabe:

Das Problem ist, dass in Hamburg rund vier Milliarden Euro nötig sind, um alle Schulen und Turnhallen zu sanieren und zu erweitern. Diese gewaltige Summe muss über viele Jahre verteilt werden. Es wird sicher zehn Jahre und länger dauern, bis das alles geschafft ist. Und deswegen müssen wir die wichtigen Sachen vorziehen. Zuerst kommen die Klassenräume dran.

Haupt- und Realschüler sind nun in einer Klasse. Die Zusammenarbeit klappt nicht so richtig. Sollte es nicht so sein, dass beide Gruppen eigene Aufgaben bekommen?

Rabe:

Ja, und zwar innerhalb derselben Klasse. Die Vermutung ist aber verkehrt, dass Hauptschüler die Realschüler beeinträchtigen. Mehrere Untersuchungen zeigen, dass in solchen Klassen keiner dümmer geworden ist als in getrennten Klassen, aber leider auch nicht viel schlauer. Allerdings: Wenn beide Gruppen den gleichen Unterrichtsstoff erlernen, werden die besonders leistungsstarken oder besonders schwachen Schüler benachteiligt werden. Man muss deshalb den Unterricht so anlegen, dass Realschüler mit Realschulstoff unterrichtet werden und Hauptschüler mit Hauptschulstoff unterrichtet werden. Dann klappt es.

Wie sind Sie Politiker geworden?

Rabe:

Ich habe immer gerne geredet und gestritten, hatte einen Deutschleistungskurs, wo ich mich in den Diskussionen wohlgefühlt habe. Deswegen habe ich auch immer jedem gerne erklärt, wie alles sein sollte. Aber ich habe nicht wirklich Politik gemacht. Eines Tages hat dann eine Nachbarin zu mir gesagt, sie wäre bei der SPD, und wenn ich mit ihr weiter diskutieren möchte, dann soll ich doch auch da hingehen, da könne ich den ganzen Tag diskutieren. Und so bin ich da mit reingerutscht. Mir macht das Reden bis heute viel Spaß.

Was mochten Sie an der Schule nicht so gerne?

Rabe:

Englischunterricht. Ich habe mich auch manchmal vor Sport etwas gefürchtet, obwohl ich Sport sehr gerne mochte. Das Problem war dabei, dass ich Laufen, Werfen und Springen einfach nicht so gut konnte, obwohl ich mir immer total Mühe gegeben habe.

Haben Sie auch mal geschwänzt?

Rabe:

Nein, ich habe nie geschwänzt.

Was waren Ihre Lieblingsfächer?

Rabe:

Deutsch, Gemeinschaftskunde und Mathe.